Das „Merkel-plus-Assad-Konzept“ – ein Weg zu Frieden, Sicherheit und Wohlstand im Nahen Osten ?  

1) War es nicht im Interesse aller Beteiligten zweckmäßig, daß Merkel die vielen Zuwanderer (im hier behandelten Fall aus Syrien) quasi an der Grenze freundlich begrüßt und herein gelassen hat ? Wurden die Zuwanderer so nicht zu so etwas wie unsere Freunde, mit denen man anschließend verständnis- und vertrauensvoll über eine Rückwanderung zur möglichen Zeit und in vernünftiger Zahl reden kann ?

Ist es dagegen nicht praktisch absolut unmöglich, fast Millionen kräftiger und willensstarker Menschen, die uns Deutschen nichts Böses, nur sich selbst ihnen notwendig erscheinendes Gutes erkämpfen und erarbeiten wollen, „an der Tür“ mit Gewalt abzuwehren ?

Machte man sich da nicht gegebenenfalls die Massen potentieller Freunde zu potentiellen Feinden, die entweder die ihnen versperrte Grenze mit der Gewalt ihrer Masse aufbrechen oder das nun „Feindesland“, das mit ihnen nicht wie mit Freunden umgeht, mit „mobilen Einzelkommandos“ in Angst und Schrecken versetzen werden ?

 

2) Ist es nicht doch erfolgversprechender, ein Konzept („Merkel-plus-Assad-Konzept“) einzusetzen, nach dem Assad - mit deutschem Rat und deutscher Tat – Syrien in ein Land zurückverwandeln kann, in dem Syrer gut und gern leben können und in das von dort zuvor Abgewanderte freiwillig zurückkehren mögen ?

Ist es nicht vielleicht für alle Beteiligten zweckmäßig, daß die deutsche Politik sich von der Einschätzung trennt, explizit Assad sei „die Ursache des Übels“ - er würde nur an seine Macht um ihrer selbst Willen und um sein Geld bemüht sein – beziehungsweise die schlechteren Lebensverhältnisse in Syrien seien – im Vergleich zu Deutschland – quasi Folge von „Höherer Gewalt“, Syrien könne „von Natur aus`“ niemals so „blühen und gedeihen“ wie das verheißungsvolle Deutschland ?

Dürfen wir Deutschen nicht doch von der Wahrscheinlichkeit ausgehen, Assad würde von sich aus grundsätzlich eine Politik betreiben wollen, die das syrische Volk zufriedenstellt und es nicht zu Rebellionen antreibt, wenn er, Assad, nur wüßte, verstünde, konkret wie eine solche Politik gestaltet sein muß ?

Sollten wir Deutschen nicht beachten, daß Assad sein derzeitiges Amt als Führer Syriens nicht etwa machtsuchend angestrebt hat, er nur pro forma ein Militär ist, daß er sich vielmehr – als „halber Europäer“ – in London zu dem sozialen Beruf eines Arztes hat ausbilden lassen, dort seine Ehefrau, eine keineswegs revolutionär ausgerichtete Finanzexpertin, kennengelernt hat und sich erst, inzwischen auch Computer-Fan, nach Syrien hat rufen und verpflichten lassen ? Wo er bei einer – na ja – Volksabstimmung mit rund 90 Prozent der abgegebenen Stimmen akzeptiert wurde.

Ist es nicht wichtig zu berücksichtigen, daß Assad, der auch im demokratischen Westen nicht selten als – so heißt es da und dort - „gebildeter Reformer“ bezeichnet wird, der „vorsichtige konstruktive Schritte“ in Richtung auf eine positive Entwicklung seines Landes anstrebt, und  daß dieser Assad es heute mit einem Volk, seinem Volk, zu tun, das ein nachvollziehbares „Geschichtsbild vom guten Araber und bösen Kolonialmächten“ im Herzen“ trägt und dabei den Fortschritt in der Welt draußen und die Lähmung im Land als Ausdruck von großer Ungerechtigkeit wahrnimmt und deshalb protestierend, „klassengewaltkämpferisch“ oder auswandernd nach einem besseren Leben strebt ?

Und daß Assad nicht weiß wie er – im allgemeinen sowie unter Berücksichtigung der realen Machtverhältnisse auf der Welt – seinem Volk dessen drängendem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit gerecht werden kann ?

 

3) Ist es bei diesen Verhältnissen nicht nur allgemein human und moralisch sondern ebenso weltpolitisch, friedenspolitisch, diplomatisch richtig und nicht zuletzt auch für uns Deutsche positiv eigennützlich, zu konstatieren, daß keine der arabischen Gruppierungen, die derzeit gegen das bisher erfolglose Assad-Regime protestieren, rebellieren und kämpfen, irgendeine Hoffnung begründet, es einmal „besser“ zu machen, als der eigentlich hilflose Mann aus Damaskus, der inzwischen ernsthaft auch um sein eigenes Leben fürchten dürfte ?

Und muß man da nicht sicherheitshalber voraussehen, daß jede Intervention von außen, jeder Versuch der Installation eines „westlichen“ Syrien-Systems von außen auf einen zukünftigen Dauerwiderstand der Syrer stoßen wird, Assad-Freunde oder nicht, weil dieses alte Kulturvolk fast in seiner Gesamtheit, erklärtermaßen oder latent, für sich einen wirklich unabhängigen und selbstbestimmten Staat herbeiwünscht ?

Daß man Assad darum dazu befähigen muß, durch eine glaubhafte Präsentation einer allseits zufriedenstellenden „Zukunftspolitik für Syrien“ Frieden im Land, wirtschaftlichen Aufstieg für das Land und so Frieden für die gesamte Region einzuleiten und damit vielleicht einen großen weltweiten Krieg zu verhindern ? Dies auf der Grundlage der Tatsache, daß das Gebiet Syriens keine Steppe und keine Eiswüste sondern ein von der Natur ziemlich gut ausgestattetes Land ist, nicht akut von Naturkatastrophen bedroht sein dürfte, von einem gesunden und fleißigen, von seiner Geschichte gebildeten und ausgebildeten Volk bewohnt wird - und deshalb im Grunde mit der Zeit sehr wohl von sich aus mit Europa wirtschaftlich und sozial gleichziehen kann. Falls man es – begleitet von einer von Freunden, nicht von Beherrschern, uneigennützig gereichten Starthilfe („Merkel-plus-Assad-Konzept“) - als völlig unabhängigen Staat selbstbestimmt für sich wirtschaften läßt.

 

4) Dürfen wir Deutschen da nicht sicher sein, für eine solche deutsche Syrien-Politik sehr wohl das Vertrauen und die Zustimmung aller unserer Freunde in Europa und - nicht zuletzt - in den USA zu finden, weil wir ihnen überzeugend darlegen können, daß eine Wende in der „westlichen“ Nah-Ost-Politik auch alle ihre zukünftigen legitimen Interessen voll sichern, gar fördern wird ?

 

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