Eine bessere Währung – besseres Geld


 

Zwei Aufsätze

 

 

 

I)Geld kann man nicht essen –

 

aber es ist lebenswichtig,

weil es dafür sorgen muss, daß wir zu essen haben.

 

Deshalb muss unser heutiges Geldsystem

 wesentlich verbessert werden

 

 

1) Das schlechte Geld - gestern bis heute

 

a)Am Anfang seiner Entwicklungsgeschichte, als der Mensch Mensch wurde und danach mehr und mehr Mensch wurde, musste er alles, was er für sein Leben benötigte, selbst erstellen, bauen, pflücken, fangen, fischen, finden. Und so kam er nur an Weniges und an kaum viel Verschiedenes. Und er lebte nur sehr dürftig und nur sehr kurz. Länger als für sehr wenige Jahrzehnte reichte es damals nicht.

Für ein zwei, drei Jahre längeres Leben mochte es ab irgendwann reichen, als der Mensch wahrnahm, daß er von seiner Produktion einen eventuellen Überschuss, den er nicht selbst wirklich benötigte, zu einem Mitmenschen hintragen konnte, um diesen Überschuss dort gegen ein Produkt einzutauschen, das diesem entbehrlich war. Das Leben eines Menschen blieb aber auch jetzt – aus heutiger Sicht gesehen - extrem dürftig, extrem begrenzt. Wie wenig Notwendiges oder gar Gewünschtes konnte man seinerzeit schon – von Mensch zu Mensch – eintauschen ?

 

b) Bis der Mensch das Geld „erfand“. – Jetzt, gegebenenfalls, gab Mensch A, wenn ihm Mensch B eine „Ware“ überließ, diesem B eine Art Quittung, welche versprach, daß B oder vielleicht ein Dritter, C, zur gegebenen Zeit gegen „Rückgabe“ der „Quittung“ von A ebenfalls eine entsprechende „Ware“ erhalten werde. – Die „Quittung“, das mochte eine Gräte, ein Knochen, ein Stein (Bernstein) sein, konnte natürlich von B - über C hinaus - an D bis Z – gegen Übergabe von Waren selbstverständlich – weitergegeben werden, so daß diese „Quittung“ sodann in einem unübersehbaren Kreislauf “Geld-Ware-Geld-Ware“ einen indirekten Warentausch bewirkte. Jetzt konnten – im Prinzip - immer mehr Produzenten mit immer mehr unterschiedlichen Produkten beteiligt sein. Und immer mehr Produkte - und das unterschiedlichster Art - erlaubten eine weiter fortschreitende Entwicklung der Möglichkeiten des Menschen und damit des Menschen an sich. – Zunächst.

 

c) Denn: Sehr bald stieß das – nunmehr - Geld an die Grenze seiner Möglichkeiten: Sobald nämlich die Mitglieder des vorerwähnten „Kreislaufs“ sich nicht mehr persönlich kannten, sank die Bereitschaft auch derjenigen Menschen, die sehr wohl daran interessiert sein mochten, mit dem Zahlungsmittel „Einkäufe“ zu bezahlen, gegen dieses Geld auch zu verkaufen. Jeder müsste doch damit rechnen, daß er angenommenes Geld nicht wieder loswerden würde, da er ja den – unbekannten - Herausgeber gegebenenfalls nicht in Anspruch nehmen konnte. Was vieleicht nicht einmal das gefährlichste Risiko war.

Zum anderen nämlich bot dieses – nun – „Währungssystem“ gefährlicher Weise fast jedermann die Möglichkeit, nicht nur mit dem Geld zu bezahlen, das er selbst gegen die Hergabe von Waren bekommen, sondern auch mit Geld, das er einfach so für sich hergestellt, ausgegeben und in Umlauf gebracht hatte. Und das dann in einer im Prinzip unbeschränkten Menge. Was dann wieder zur Folge hatte – abgesehen davon, daß hier eine betrügerisch zu nennende Bereicherung betrieben wurde -, daß gegebenenfalls irgendwann durchaus viel mehr Geld kaufen wollte, als Waren hergestellt und verkauft werden konnten; und zweitens der Wert des Geldes sank, wenn und weil es nur zögernd als „Zahlungsmittel“ angenommen wurde. – Mit dem Geld bis dahin war also doch kein Staat zu machen und der Wohlstand der Menschen nicht entscheidend über das Niveau der Selbstversorger- beziehungsweise Tauschwirtschaft nach oben zu hieven.

 

d) Da ergab sich das Problemlösungskonzept „Goldmünzen“. Zunehmend gaben jetzt Obrigkeiten, Autoritäten - Könige, Fürsten, Kirchenfürsten -, die über Edelmetalle verfügten, ein Geld aus, das aus diesen Edelmetallen gefertigt wurde. Das überkommene alte Geld – Steine etc. - wurde verboten oder verdrängt.

Und das neue Geld aus Gold oder Silber – als Gold- und Silbermünzen - wurde verständlicherweise gern angenommen, denn es hatte ja im Gegensatz zum überkommenen Altgeld selbst einen Eigenwert. Es war selbst eine Ware, die man da bei Hergabe, beim Tausch mit einer anderen Ware gezahlt erhielt. Das wertvolle Geld konnte nicht von jedermann und so nicht in Unmengen in Umlauf gesetzt werden – wer außerhalb der Schlösser verfügte damals über das Rohmaterial Gold/Silber ? – und versprach immerhin deshalb eine gewisse Wertsicherheit. Man brauchte also wegen eines Wertverfalls des Edelmetallgeldes keine Angst zu haben; und man müsste es auch gar nicht zum Einkaufen verwenden können; man konnte es ja auch in Schatztruhen aufbewahren. Oder für die Dame am Hof daraus Schmuck anfertigen lassen. Das Edelmetall-Geld wurde also akzeptiert.

 

Andererseits hatte das Gold- und Silbergeld schließlich doch entscheidende Schwächen. Davon eine, aufgrund derer man im Verlaufe der folgenden Wirtschaftsentwicklung zwangsläufig wieder von ihm abließ, ablassen musste, und eine zweite, die die Menschen bis in unsere Zeit nicht haben ausmerzen können, die sich vielmehr – wie eine ansteckende Krankheit - auf alles nachfolgende andere Geld – Papiergeld, Giralgeld, „Computergeld“ – übertragen hat.

 

Erste Schwäche: Man kann sich leicht vorstellen, daß zwischen Bevölkerungszahl, deren benötigtem oder gewünschtem Bedarf und den Produktionsmöglichkeiten dieser Bevölkerung einerseits und der Menge des zum Kauf/Verkauf, zum Handel zur Verfügung stehenden Geldes andererseits eine parallellaufende Beziehung bestehen muss. Daß auf dem Markt so viel Geld Nachfrage ausüben muss, daß die Summe aller Waren, die erstellbar ist und nach der Bedarf besteht, abgesetzt werden kann. Fehlt es wegen Geldmangels an Nachfrage, muss die Produktion eingeschränkt werden, gleich ob diese Produktion ressourcenmäßig möglich ist und ob nach ihr Bedarf besteht.

 

Nun kann im Kopf per Überschlag errechnet werden, daß auf der Erde niemals so viel Gold beziehungsweise Silber vorhanden war, daß aus diesen Edelmetallen ausreichend viel Geld, Geldmünzen hergestellt werden konnten. Es war im Laufe der Geschichte der Gold-Silber-Währung fortlaufend zu wenig Geld kaufaktiv und, entsprechend angepasst, musste fortlaufend auch die Güterproduktion niedrig bleiben, wegen Absatzmangels niedrig gehalten werden, und der jeweils größere Bedarf immer unbefriedigt bleiben.

Man versuchte sich zwar über die Zeiträume hinweg dadurch zu helfen, daß man sich bemühte, möglichst viel Edelmetall aus der Erde zu bergen oder möglichst viel Edelmetall nach gewonnenen Kriegen oder durch gezielte Raubzüge zu requirieren; oder man fälschte gegebenenfalls Münzen, indem man ihnen heimlich Nichtedelmetall beigab. Zum eventuellen Schaden der Menschen, die „Goldmünzen“ angenommen hatten.

 

Da außerdem die damaligen Goldmünzenetwa nicht nur – wie zuvor ein zum Geld erklärter Knochen – Geld waren sondern auch Ware, wurden diese Münzen eben nicht nur als Kaufkraft eingesetzt, vielmehr in großem Ausmaß in den Schatztruhen der entsprechend Wohlgestellten aufbewahrt. Und damit dem Geld-Waren-Geld-Waren-Kreislauf entzogen. - Dieses Vorgehen verringerte unabdingbar die kaufaktive Geldmenge, die schon aus Mangel an Edelmetallen sowieso laufend zu klein war und der produktionstechnischen Entwicklung, der laufenden Bevölkerungszunahme und der Zunahme von deren Bedarf nicht gerecht werden konnte, so wirtschaftlichen Stillstand oder Rückgang verursachend.

 

Man kann aus entsprechenden Geschichtsbüchern die seinerzeit durch Geld- und Goldmangel bewirkten „Zyklen“ des wirtschaftlichen, zivilisatorischen und kulturellen Aufstiegs oder Niedergangs der verschiedenen Völker herauslesen. Schlösser und Kathedralen wurden immer dann vermehrt gebaut, wenn mehr Edelmetallgeld in den Geldkreislauf fließen konnte, weil vermehrt Edelmetall zur Verfügung stand oder das Gold-Geld durch akzeptable (Stichwort: Brakteaten) oder zweifelhafte (Stichwort: „Gepantschte Goldmünzen“) Maßnahmen der Obrigkeit aus den erwähnten Truhen effizient heraus getrieben wurde.

Dann wurden Schlösser und Kathedralen gebaut. Das Volk in seiner fast Gesamtheit wohnte allerdings nicht in derartigen Prachtbauten – was hier nicht beklagt und aggressiv kritisiert sondern nur festgestellt werden soll -; dieses Volk bekam kaum Geld in die Hände und konnte sich demzufolge auch nicht am durch das Geld sich ausweitenden Handel und durch den technischen Fortschritt ermöglichten allgemeinen Aufstieg beteiligen. Dieses Volk lebte weiterhin überwiegend vom frühzeitlichen Tauschhandel – und das dann dementsprechend. Für die zunehmende Menge an Menschen und deren technische Möglichkeiten und persönliche Wünsche war nie genug Geld da. Was kein moralisches Defizit ausdrückte, sondern Unwissen über das wirkliche Wesen des Geldes.

 

Zweite Schwäche: Das Edelmetall-Geld hat - bis heute - über die Einführung des Papiergeldes und des Giralgeldes hinaus – die Definition des Phänomens Geld und damit die Organisation des Geldes auf ärgerliche und/oder tragische Weise entscheidend negativ beeinflusst.

Während vorher ein „Knochengeld“ o.ä., weil nur als Instrument verstanden, der Menschheit nur seinen Dienst erwies, gab die „Vergoldung“ dieses zum Dienen benötigten Instruments ihm einen eigenwertigen Waren-Charakter.

Geld, das von seiner Idee nie eine Ware war – man konnte es niemals essen und jedenfalls in dramatischen Notzeiten nicht einmal etwas dafür kaufen – wurde zum scheinbar machtvollen, deshalb weitgehend unantastbaren bis „anbetungswürdigen“ Götzen, den die Menschen nicht mehr nach ihren Bedürfnissen, als ihren Diener gestalten, einsetzen durften sondern dessen metaphysischer Eigenmacht man sich anzupassen hatte.

Da dieses Geld zwar einerseits – scheinbar – mächtig war, andererseits aber wiederum aus sich heraus keinen direkten Nutzen sichtbar machte, wurde es zum Geheimnisträger, zum Mysterium, zur „monopolistischen Autorität“, den/das der Mensch lieber nicht „vermehrt“.

Von Menschen erarbeitete Produkte darf man vermehren. Aber auch eine nicht körperlich greifbare Macht ? Der darf man doch höchstens nach erfolgreich getaner Arbeit huldigen, sie aber niemals für die Zwecke erst angestrebter Arbeitsleistung einsetzen – und das auch noch in vom Menschen bestimmten Umfang.

So „betet“ der Mensch den Götzen Geld noch heute an, seitdem dieser einmal „vergoldet“ auftrat. Und wenngleich auch es heute keine Gold-Euro (mehr) gibt und auch jedes Kind sich ausrechnen kann, daß körperliches Nicht-Gold-Geld keineswegs durch eine wenn auch nur teilweise „Deckung“ gesichert werden kann – und auch nicht muss, denn Geld muss nicht an sich wertvoll sein sondern dem von den Menschen benötigten und gewünschten Warnumsatz dienen -, will der Mensch noch heute im Prinzip immer nur so viel Geld in Umlauf setzen, wie es der gestern durch dieses gehandelten Warenmenge entspricht, die auch durch die zuvor gegebene Geldmenge bestimmt wurde, und nicht so viel Geld, wie morgen damit gehandelt werden soll oder gar – arbeitsmarkt- und umweltpolitisch gesehen – gehandelt werden müsste.

 

Das Edelmetall-Geld hat letztlich die heute herrschenden Wirtschafts- und Sozialkrisen gezeugt.

 

2) Das bessere Geld der Zukunft

 

Zukünftige Wirtschafts- und Sozialkrisen werden durch folgende währungspolitische Maßnahmen ausgeschlossen:

 

a)Die Politik sorgt durch entsprechende Emittierungen fortlaufend dafür, daß im Markt durchgängig so viel Geld kaufaktiv wirkt, daß die Summe der Güter, die ressourcenmäßig produzierbar ist und nach der Bedarf besteht, gegen Geld abgesetzt werden kann.

 

b) Die entsprechende Geldversorgung ist Aufgabe eines dem für die Wirtschaftskonjunktur verantwortlichen Wirtschaftsministerium unterstellten Währungsamtes. Notwendige Umweltschutz- und sonstige gesundheitspolitische Einschränkungen zu bestimmen und zu überwachen ist Aufgabe des Innen- beziehungsweise Umweltministeriums. Das Finanzministerium ist allein für den durch Steuern zu finanzierenden Staatshaushalt zuständig.

 

c) Die erforderliche Geldmenge wird als Bar- oder Giralgeld sukzessive den Bürgern - und in keinem Fall Geschäftsbanken - zugeleitet - und zwar als endgültige Emittierung und nicht etwa befristet oder als zinspflichtigen Kredit. – Zweckmäßigerweise geht das zusätzliche Geld zunächst an die Regierung und wird von dieser sofort über Steuersenkungen, Steuernachlässe, Renten den Bürgern zur Verfügung gestellt.

 

d) Durch die Geldmengenvergrößerung kann es absolut nicht zu einer Geldwertminderung, einer Inflation kommen. Die kontinuierliche Geldmengenvergrößerung bewirkt automatisch eine entsprechende laufende Vergrößerung des Warenangebots und sichert so das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, also prinzipiell die wünschenswerte Geldwertstabilität.

 

e) Dem Währungsamt ist es nicht erlaubt, Kredite an staatliche oder privatwirtschaftliche Einrichtungen oder Private zu geben. Der Staatshaushalt finanziert sich ausschließlich aus Steuereinnahmen und vom Kapitalmarkt angebotenen Krediten. - Alle Kapitalgeschäfte sind dem staatsunabhängigen Kapitalmarkt vorbehalten.

 

f) Weder das Währungsamt noch sonst eine staatliche Instanz tätigen irgendwelche Bankgeschäfte – betreiben also keinen Giroverkehr, keinen Devisenhandel oder sonstige Handelsgeschäfte. Für alle diese Aufgaben sind allein die Geschäftsbanken zuständig.

 

g) Alle Geldemittierungen verfolgen ausschließlich den Zweck einer ausreichenden Kaufkraftversorgung des Marktes, absolut niemals dagegen den der Beeinflussung des Inlandswertes der Währung oder deren Wechselkurses zu Fremdwährungen.

 

h) Solange die Europäische Währungsunion (EWU) existiert mit der europäischen Einheitswährung Euro (€), liegt die Aufgabe einer ausreichenden Kaufkraftversorgung des Gesamtmarktes bei der Europäischen Zentralbank (EZB) beziehungsweise deren Vollzugsorganen, den nationalen Notenbanken. – Diese verteilt Neuzuflüsse von Geld gemäß dem Schlüssel der Bevölkerungszahl der Mitgliedsländer an deren Regierungen - mit der Auflage, das Neu-Geld lt. 3) an die Bürger weiterzugeben.

 

i) Wenn die Maßnahmen der EZB, wie in g) beschrieben, für Mitgliedsländer konjunkturpolitisch (gemäß a) nicht auseichen, können die betroffenen Mitglieder aus der EWU austreten oder sich neben dem Euro eine nationale Zweitwährung geben, die dann, wie unter a)-f) beschrieben, gehandhabt werden sollte. Die Zweitwährung läuft dann neben dem Euro um und steht im Wechselkurs zu diesem 1:1. Praktisch fungieren dann der Euro als internationale Gemeinschaftswährung für den Euro-Außenhandelsmarkt, die Zweitwährung als Konjunktursicherer für den jeweiligen Inlandsmarkt.

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II. Die bessere Währungspolitik für Deutschland

 

1)Nachhaltige Fürsorge

 

Deutschland sollte eine Währungspolitik betreiben, die sich an den Interessen der Bürger Deutschlands orientiert. Das ist dann keineswegs eine „nationalistische“ Währungspolitik.

 

Auch Eltern sind in erster Linie zu einer fürsorglichen Betreuung ihrer eigenen Kinder verpflichtet. Sorgen sich Eltern dagegen um „alle“ Kinder, kümmern sich diese Eltern zwangsläufig zu wenig nachhaltig um die eigenen. - Was andererseits scheinbar nur unsozialer Egoismus ist, ist in Wirklichkeit im Prinzip sogar Voraussetzung für eine soziale Betreuung eines jedes Einzelnen. Da kommen dann die scheinbar Hilflosen besser zurecht als in einem anonymen Versorgungssystem. Die Begünstigte achten hier auf die zunächst Benachteiligten, weil sie diese fürchten und weil ihnen diese Angst vor einem entsprechenden eigenen Schicksal einflößen. Es wird dann also zwar egoistisch gegeben, aber immerhin gegeben – vernünftigerweise, freiwillig, gemäß eigenem persönlichen Empfinden, per Saldo eher mehr, als eine zwangssoziale, zur Hilfe nur verpflichtete Helfergenossenschaft hergibt.

 

Ebenso eine „egoistische Währungspolitik“ schadet niemandem. Sie nimmt niemandem etwas weg, es wird nicht in Besitzstände eingedrungen, sie verwehrt nur, daß selbstverantwortlichen „Egoisten“ genommen wird, in Form einer erzwungenen Vorteilsnahme durch Vorteilssuchende. Per selbstbestimmter Währungshoheit kann man „draußen“ niemals rauben, aber durch Gemeinschaftswährungen kann man beraubt werden. Eine eigene Währung kann nicht angreifen – aber erforderlichenfalls verteidigen. Von ihr kann kein Zwang nach draußen ausgeübt werden – zu was auch immer -, eine Einheitswährung für Verschiedenartige stellt jedoch in der Konsequenz eine Zwangswährung dar.

 

So soll und wird eine deutsche Währungspolitik Freunde und Nachbarn jenseits der „Gartenzäune“ absolut nicht zu einer eigenen gleichen oder ähnlichen Politik zwingen. Vielleicht mit der Zeit verlocken. Freiheit wird Freiheit nicht schmälern sondern eher ausbreiten.

 

Auf den deutschen Umgang mit dem Euro wird später noch eingegangen.

 

 

2) „Bundesamt für Konjunktur und Währung“

 

Die bisherige Deutsche Bundesbank wird als „Bundesamt für Konjunktur und Währung“ zu einer dem Bundeswirtschaftsministerium nachgeordneten und an dieses Ministerium weisungsgebundenen Behörde umbenannt und umgestaltet. - Für die Wirtschaftskonjunktur ist in einem Staat  – naheliegend – das Wirtschaftsministerium zuständig, und die Konjunktur wiederum wird maßgeblich durch die Währungspolitik bestimmt, gefördert oder behindert. Also gehört die Währungspolitik ins Wirtschaftsministerium. Ein Finanzministerium ist zuständig für den Staatshaushalt, für dessen Einnahmen und Ausgaben, dessen Verteilung.

 

 

3) Die Aufgaben des BfKW

 

a)Den innerdeutschen Markt fortlaufend mit so viel Geld, Kaufkraft – Bargeld- oder Giralgeld – auszustatten, daß mittels der entsprechenden Geldmenge die Summe aller Waren – Sachgüter und Dienstleistungen -, die produktionsmäßig erstellt werden kann und nach der Bedarf besteht – sowie soweit dies in Einzelteilen umwelt-, gesundheitspolitisch und überhaupt in Deutschland gesetzlich erlaubt sein soll, absetzbar ist. Also Vollbeschäftigung herrscht.

b) In dieser Beziehung vollzieht sie die entsprechenden Aktivitäten der für den Euro zuständigen Europäischen Zentralbank (EZB), arbeitet in allen EZB-Gremien loyal mit.

c) Allerdings setzt die BfKW selbst keine Euros in Umlauf und stellt - über das bisher bereits vollzogene Maß hinaus - nirgendwohin weitere entsprechende Eurobeträge zur Verfügung, weder als Einlagen, noch als Umlagen, noch als Kredite, noch als Sicherheiten etc..

d) So Deutschland Euro-Zahlungen an andere Länder oder Organisationen leisten will – und da gibt es gegebenenfalls durchaus ernstzunehmende humane, soziale und freundschaftliche Gründe -, werden die aus dem Staatshaushalt bestritten.

 

 

4) Deutschland bleibt Mitglied der Euro-Gemeinschaft

 

Weil sich Deutschland seinen Nachbarn in Freundschaft verbunden fühlt, bleibt es sonst Mitglied der sogenannten Europäischen Währungsunion, bleibt der Euro in Deutschland offizielles Zahlungsmittel.

 

 

5) Innerdeutsche Maßnahmen zur hinreichenden Stärkung und

dauerhaften Sicherung der Binnenkonjunktur in Deutschland

 

a)Sofern die auf dem deutschen Markt kaufaktiv umlaufende Euro-Geldmenge nicht ausreicht, um einen optimalen Binnenabsatz anzutreiben, also Vollbeschäftigung zu schaffen und zu gewährleisten, setzt das BfKW neben dem und zusätzlich zum Euro eine deutsche Zweitwährung in Umlauf (eventuell „DKM = Deutsche Konjunktur-Mark“ genannt).

b) Diese DKM hält ausdrücklich und automatisch zum Euro ein Wertverhältnis 1:1.

c) Die DKM-Geldmenge richtet sich nach dem Stand und der Entwicklung der deutschen Binnenkonjunktur.- Die Geldmenge wird in an die Entwicklung angepassten und unspektakulären Raten, Schüben ausgegeben.

d) Für die Art und Weise, also für den Weg, wie die DKM in den deutschen Binnenmarkt eingeführt werden könnte, gibt es verschiedene geeignete und unkomplizierte Möglichkeiten:

Zunächst wäre es angemessen, die einzelnen Lots auf alle Bürger des Staates pro Kopf zu verteilen, in dem man die jeweiligen Gesamtsummen zunächst an das Finanzministerium gibt und dieses die Pro-Kopf-Anteile über Steuerabschläge an die Bürger weiterleitet.

Dann ist es gegebenenfalls zweckmäßig, neu zufließende Gelder jeweils in einen Investitionsfonds mit der Rechtsform einer Aktiengesellschaft hineinzugeben und allen Bürgern sodann frei handelbare und zinsbeanspruchende „Aktien“ dieser AG auszuhändigen. Der Investitionsfonds kann – neben dem Euro- und DKM-Aufkommen auf dem freien Markt - von allen denkbaren Investoren in Anspruch genommen werden.

e) Die DKM wird von allen staatlichen Stellen – also auch den Finanzämtern – und den Geschäftsbanken in jeder Beziehung wie der Euro behandelt – also über Spar- und Girokonen etwa oder im Devisenhandel.

f) Der Wechselkurs DKM : Euro lautet von Natur aus 1:1. Der Wechselkurs DKM zu „Drittwährungen„ wird nicht festgesetzt sondern ergibt sich aus Angebot und Nachfrage auf dem freien Markt.

 

6) Zukünftig nicht mehr Aufgabe

des Amtes für Konjunktur und Währung (AfKW)

 

a)Das AfKW betreibt keinerlei Bankgeschäfte. Vergibt also keine Kredite, Finanzierungshilfen, bietet keine Sparverträge an, betreibt keinerlei Handelsgeschäfte, also auch keine mit Devisen oder Edelmetallen. Betätigt sich nicht als Einrichtung für den Zahlungsverkehr. Es interveniert nicht, pflegt oder unterstützt also nicht etwa Zinsentwicklungen oder Wechselkurse.

b) Das AfKW ist nur zuständig für die Geldversorgung des deutschen Binnenmarktes. Wobei Ausländer sehr wohl die deutsche Zweitwährung besitzen und handeln dürfen.

c) Das AfKW  tilgt sukzessive alle Verbindlichkeiten und verkauft alle Vermögenswerte. Danach wird die alte Bundesbank-Bilanz aufgelöst.

 

 

7) Freiwilliges „Kreditwert-Sicherungssystem“

 

Geschäftsbaken wird freigestellt, ihre Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber ihren Kunden nach einem einfachen „Kreditwert-Sicherungssystem“ abzurechnen – so das dem „Mehr-Sicherheit-Gefühl“ der Kunden dient.

 

 

8) Keine Geldschöpfung mehr durch Geschäftsbanken

 

a)Geschäftsbanken dürfen nie mehr selbst, selbstgemachtes Geld „schöpfen“ – wie bisher auf der Grundlage von Sicht-/giroeinlagen. Geld ausgeben darf immer nur das AfKW.

b) Kredite geben dürfen Geschäftsbanken ausschließlich in dem Maße, in dem ihnen von Einlegerkunden Geld zum Weiterverleihen übergeben wurde. Und das nur mengen- und terminmäßig absolut parallel zu diesen Einlagen. Und das – nach menschlichem Ermessen – absolut durch sichere Sicherheiten gesichert. Also nie als sogenanntes Risiko-Kapital.

c) „Risiko-Kredite“ dürfen Geschäftsbanken allenfalls dann „vermitteln“, wenn – dann über spezielle Verträge – Einleger ausdrücklich Geld zum Spekulieren überlassen haben.