Die Deutschen haben Angst, der Zustrom von Zuwanderern werde ihre eigene wirtschaftliche Lage verschlechtern.

 

Keine Fremdenfeindlichkeit, kein Fremdenhass

 

Es muss unbedingt richtiggestellt werden: Die Deutschen, jedenfalls „die Deutschen“ sind nicht fremdenfeindlich, hegen nicht Hass gegen Fremde !

 

Der „kohlpechrabenschwarze Mohr“, den Heinrich Hoffmann für sein Buch „Struwwelpeter“ beim „vor dem Tor spazieren“ beobachtet hat, wird denn auch von „den Menschen“ in Deutschland nicht als Feind, vielmehr als friedfertiger und heiterer Mitmensch wahrgenommen - und die „Bösen“ gegen ihn als gefährliche „Böse“. - Und der Indianer Winnetou ist gar für „die Deutschen“ „unser Bruder“.

Und die Zigeuner werden von vielen Deutschen – wenn auch unbewusst - in gewissem Maße ob ihres „Die sind glücklich, die sind froh“ bewundert und ihren Geiger fordern die Deutschen - bildlich gesprochen - geradezu auf: „Komm Zigan … spiel uns was vor“; der Zigeuner ist für sie keine geringwertige, lästige oder gefährliche Figur sondern ein „Primas“. - Selbst die „zehn kleinen Negerlein“ werden – wenn auch hier unbewusst, aber im Grunde doch tatsächlich – von den Deutschen geliebt – und zudem bewundert wegen ihres „Glücks“: „Da waren es wieder zehn“.

Nein, „die Deutschen“ sind – in der wirklichen Wirklichkeit – nicht fremdenfeindlich. Jemand, der eine kritische Einstellung der Deutschen gegenüber der Zuwanderung von Fremden wahrnimmt, muss für seine gegebenenfalls durchaus ernstzunehmende Wahrnehmung nach anderen Motiven suchen als nach den heutzutage gängigen Motiven „Fremdenfeindlichkeit“. „Fremdenhass“. Von der – angeblichen - Wahrnehmung von „Rassismus“ ganz zu schweigen.

 

Auch nicht gegen „Multikulti“

 

Auch sind die Deutschen – vom Grund her – gegen ein wirkliches Multikulti ganz und gar nicht eingestellt. Vielmehr respektieren, bewundern, genießen oft geradezu, fördern und schützen die in Deutschland lebenden Menschen Kulturen, sonstige Lebensgewohnheiten und Interessen anderer Völker verbreitet in hohem Maße.

Sie reisen gern überall hin, schauen und fühlen sich wohl, wenn sie, wo es „anders“ zugeht, mitfeiern können. Freuen sich, wenn sie fremden Gästen das Ihrige zeigen, erklären dürfen.

Sie lieben geradezu die Vielfalt, dieses Multikulti. Wenn es diese Vielfalt nicht gäbe, bliebe ihre Neugier unbefriedigt. Wohin sollten die Menschen dann reisen ?

Multikulti erleben die Deutschen ja auch innerhalb Deutschlands; leben da doch Preußen mit Bayern, Pommeraner mit Schwaben zusammen, stibitzen immer wieder ein Mitleben bei den „anderen“.

Zwar wollen die Deutschen Multikulti nicht mit Multimischmasch verwechselt erleben. Denn was soll ihr Interesse wecken, ihnen Möglichkeiten zum Dazulernen bieten, wenn alles gleich ist ?

Das fühlen die anderen Völker der Erde ja  ähnlich. - Was wäre für viele Italiener an Monaco interessant, wenn sie das Oktoberfest auch bei sich zu Hause feiern könnten; was würde die Japaner nach Köln ziehen, wenn ihre Gebetsstätten dem berühmten Dom am Rhein gleich wären ?

Wohl fast alle Menschen mögen diese „Vermischung“ nicht, weil es sonst gar keine Begegnungen von Verschiedenartigem mehr gäbe.  - Darum drängen die Völker – besonders in letzter Zeit – geradezu auseinander: die Basken, die Schotten, die Flamen, die Südtiroler. Alle wollen wirkliches Multikulti, nicht dagegen globale Einheitlichkeit. Alle wollen schon hin und wieder einen Karneval der verschiedenen Kulturen, dabei aber nicht 360 Tage im Jahr Karneval.

Toleranz auf der Grundlage von Respekt und Interesse, ja von Neugier genügt den Menschen. – Volle Integration oder Assimilation ist ihnen zu viel.

Die Banater Schwaben sind ja auch immer eine Volksgruppe für sich geblieben – neben anderen. – Und ebenso werden sich Millionen Syrer in Deutschland niemals zu Millionen zusätzlicher Deutscher integrieren lassen wollen. Sie werden immerzu nach mehr Autonomie streben und da und dort in Deutschland lauter kleine Syriens einrichten wollen. Verständlicherweise, aber auch wünschenswerterweise ? Für die Einheimischen und selbst für die Zugewanderten ?

 

Man sollte es einmal so sehen: „Kultur“ – gemeint ist nicht die sogenannte Hochkultur - heißt „Lebensart“. Mischt man da dann verschiedene Kulturen, stellt die Mischung, wie gut sie auch gemeint sein mag, keine spezielle Art mehr da, ist sie keine eigenständige Kultur mehr. Eine Monokultur ist keine gewachsene Kultur sondern eine genormte Form.

Die Angst der Deutschen

vor einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage

 

Die große Mehrheit der Deutschen lebt derzeit bewusst oder unbewusst in der Angst, der aktuelle Massenzustrom von Einwanderern nach Deutschland werde ihre persönliche wirtschaftliche Lage relevant verschlechtern. Ihre Einkommen werden sinken, ihre Belastungen zunehmen.

Diese Angst ist leider absolut begründet.

 

Aufgrund der bisher in Deutschland herrschenden wirtschafts-/währungspolitischen Rahmenbedingungen, ist es zwangsläufig, daß sich das zukünftig zur Verfügung stehende Sozialprodukt nicht annähernd in dem Maße vergrößern lässt, wie die Zahl der Menschen im Land gestiegen ist und weiter steigt. Im Durchschnitt werden also auf den einzelnen Bürger relevant weniger Wohlstand entfallen als zuvor.

Zwar könnten eigentlich mehr Menschen auch entsprechend mehr notwendige oder gewünschte Güter durch ihre Arbeit produzieren, aber dieses produktionstechnisch und ressourcenmäßig mögliche Mehr ist – aufgrund der herrschenden währungspolitischen Bedingungen in Deutschland – nicht gegen Geld absetzbar, kann also die sehr wohl bedürftigen und interessierten Käufer und Verbraucher nicht erreichen. Es kommt daher unabdingbar zu steigender Arbeitslosigkeit, zu einer steigenden Zahl von geringer Beschäftigten und entsprechenden Wenigerverdienern – und gleichzeitig wird der auf alle einzelnen Bürger entfallende Teil der staatlichen Gesamtkosten pro Kopf steigen - müssen.

Zwar ist es eine im Prinzip zu respektierende Auffassung, den Menschen in Deutschland dürften Wohlstandsabstriche zu Gunsten von Verfolgten und Notleidenden draußen zugemutet werden, doch diese Auffassung geht am Kern des Problems vorbei oder ist politisch unrealistisch.

Einmal sind so gut wie alle Deutschen wie selbstverständlich bereit, gegen wirkliche Not zu helfen. Diesbezüglich liegt also kein wichtiges Problem vor. Aber Not ist Not - und nicht nur ein – wenn auch verständliches und akzeptables - Bedürfnis. Wohlstandszuwanderer haben unbestritten ein - legitimes - Interesse, ihren Sozialstand zu verbessern; Alteingesessene haben aber ein – ebenfalls legitimes – Interesse, ihren Sozialstand zu erhalten ! - Zweitens ist eine durchaus denkbare Unterstützung von Zuwanderern dann im Lande nicht mehr friedlich politisch durchsetzbar, so also unrealistisch, wenn sie über ein – leider unbestimmtes – Maß hinausgeht – oder eben zu sehr eigentlich – legitimen - Wohlstandswanderern zu Gute kommt. – Tatsachen sind manchmal unangenehm.

 

 

Der erfolgssichere Weg aus dem Dilemma

 

Deutschland kann und muss sofort - „alternativlos“ – eine so sehr konjunkturfördernde Währungspolitik betreiben, daß seine Bürger keine Verlustangst mehr spüren und gleichzeitig, freiwillig, nach Deutschland Flüchtende und Zuwandernde bei sich freundlich aufnehmen, wenn diese in Deutschland leben möchten oder bis sie eventuell in ihre Heimat zurückkehren wollen.

 

Eine erfolgreiche deutsche Wirtschaftspolitik wird anderen Ländern als Modell dienen für eine bei sich zu betreibende und ihre eigenen Bürger soweit zufriedenstellende Politik, daß diese Bürger auch gern in ihrer Heimat leben möchten.

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