Wie man aktuelle Finanzkrisen überwindet und zukünftige verhindert


 

Wenn man „Finanzkrisen“ bekämpfen will, muß man erst einmal definieren, was das überhaupt sein soll, eine Finanzkrise. Eine Krise des Euro ? Welche Krise soll den Euro heimsuchen? Der Euro ist so viel wert, wie ihn die Zentrale Notenbank wert sein läßt. Der Wert steigt, wenn die Staatsbank zu wenig Geld in Umlauf setzt, er sinkt, wenn davon zu viel. Da kommt es auf die Zentralbank an, ob der Euro kränkelt, siecht oder fiebert. Ausschließlich auf die Geldmengenpolitik der Zentralbank. Da gibt es keine Zusammenhänge mit sonst etwas. Da gibt es ganz und gar keine unvorhersehbare, nicht zu beeinflussende sogenannte Krise, so wie „von oben“.

Und eine Staatsschulden-Krise ? Den Begriff Finanzkrise hier zu verwenden, bedeutet, etwas tatsächlich Einfaches als etwas angeblich komplexeres Schwieriges erscheinen zu lassen. Wird doch der Staat – sehen wir von Fällen einer katastrophalen Naturkatastrophe einmal ab – niemals gezwungen, Schulden zu machen. Es gibt keine – außer der hier eingeräumten - entsprechende Notwendigkeit, keine unabdingbare. Wenn ein Staat mehr Zukunftsprojekte und sonstige Projekte finanzieren möchte, als ihm Einnahmen zur Verfügung stehen, muß er entweder verzichten, zurückstellen, oder er kann, kalkuliert und verantwortungsvoll, Fremdkapital für seine Investitionen aufnehmen. Eine Krise kann es da nicht geben. Alles geschieht gewollt oder zugelassen – von der Politik. Nichts ist unvorhersehbar, weil von außen oder gar von oben erzwungen. Die Schulden haben auch nichts mit dem Geld als solchem - wirklich, unmittelbar, in einem Kausalzusammenhang stehend - zu tun, mit einer Geldwertminderung oder Geldwertsteigerung etwa, Inflation oder Deflation. Schulden vergrößern ja die umlaufende Geldmenge nicht, was Voraussetzung für eine Geldwertminderung dann wäre, wenn nicht gleichzeitig das Güterangebot entsprechend stiege

Versuchen wir den Begriff Finanzkrise als Folge eines falschen bis gefährlichen Umgangs mit dem an sich zwar wichtigen aber im Prinzip doch pflegeleichten, harmlosen Phänomenen Geld sowie mit den Schulden - also dem Fremdkapital – anzugehen. Wir haben bisher gefragt: Wieso gibt es Inflation, jedenfalls Angst vor einer solchen, oder warum gibt es zu viel oder unerträgliche, nicht mehr zu bewältigende Schulden? Wann und wieso Vermögensverluste durch Inflation, Schuldnerinsolvenzen ? – Aber wann und warum gibt es sogenannte Finanzkrisen, Bankenkrisen ?. Nachfolgend Betrachtungen und Überlegungen zu diesem Thema:

 

 

Wirtschaftsrezession und Erwerbslosigkeit

sind nicht international bedingt –

sondern national zu verantworten

 

Auch für Mitbürger, die sich nicht professionell mit Wirtschafts- beziehungsweise Währungswissenschaft befassen, wird sogleich einsichtig sein, daß eine Konjunkturkrise (Rezession) mit verbundener Erwerbslosigkeit kein Problem internationaler Wirtschaftsbeziehungen, sondern allein national zu verantworten ist, wenn sie sich zwei fiktive aber mögliche Szenarien vor Augen halten:

 

a) Einen Staat, der außenwirtschaftlich total isoliert ist – freiwillig oder gezwungenermaßen -, der völlig autark wirtschaftet, nur die Güter verarbeitet beziehungsweise konsumiert, die er im eigenen Land zur Verfügung hat; der nicht importiert - und auch nicht exportiert. (Wozu sollte er exportieren, wenn er keine Devisen benötigt, um mit diesen importieren zu können?) – Wer will von einem solchen Staat behaupten, daß dieser nicht auch unter Konjunkturkrisen, Absatzschwierigkeiten, Erwerbslosigkeit zu leiden haben könnte? Im Inland, weil da nur zu wenig Geld/Kaufkraft umläuft, um alle produzierbaren und bedarfsinteressanten Güter absetzen zu können. Und hier wäre die Krise dann zweifelsfrei kein internationales sondern ein innerstaatliches Problem, ein Problem innerhalb eines Währungsgebietes.

b) Einen einzigen globalen Weltstaat, in dem alle zuvor Nationalstaaten aufgegangen wären. Dieser Staat würde also niemals "mit anderen Ländern" Außenwirtschaft betreiben, niemals exportieren oder importieren. – Aber gewiß würde auch dieses "Globalien" Rezession und Erwerbslosigkeit kennen, wenn man mangels ausreichender Versorgung des dann nur noch einen ("innerstaatlichen") Marktes mit Geld nicht alle erstellbaren und gewünschten Güter verkaufen könnte.

Die Konjunkturkrise mit Erwerbslosigkeit ist also erkennbar ein Problem innerhalb eines Währungsgebietes. Wenn in einem Staat genügend Kaufkraft zirkuliert, hat dieses Land keine entsprechenden Probleme, unabhängig davon, wie es damit im Nachbarland (mit eigener Währung – selbstverständlich) aussieht beziehungsweise, ob und in welchem Umfang mit diesem Land Wirtschaftsbeziehungen/Handelsbeziehungen unterhalten werden.

 

 

Schlechte Wirtschaftskonjunktur –

durch schlechte – nationale - Politik verschuldet

 

Politiker aber verlautbaren immer wieder, die derzeitige Wirtschaftsrezession in Deutschland beziehungsweise innerhalb der Europäischen Währungsunion sei nicht Folge einer eventuell schlechten Politik der Regierungen oder der entsprechenden europäischen Organe, sondern sei durch eine "allgemeine beziehungsweise weltweite schlechte Wirtschaftskonjunktur" verursacht. Diese Analyse offenbart eine mangelhafte Wirtschaftskompetenz.

Denn: Was die betreffenden Politiker offensichtlich nicht verstehen ist, daß die augenblickliche gefährlich schwache deutsche beziehungsweise EU-europäische Wirtschaftskonjunktur ihrerseits Konsequenz der in der zurückliegenden Zeit und aktuell betriebenen Wirtschaftspolitik, sprich: Konjunkturpolitik, sprich: Währungspolitik ist.

 

Wenn in Deutschland - beziehungsweise jetzt in Euroland - technisch und rohstoffmäßig grundsätzlich ausreichende Produktionsmöglichkeiten vorhanden sind, was derzeit so ist, hängt die Größe des Bruttosozialprodukts, die Frage: viel oder wenig Wirtschaftswachstum, hängt die Konjunktur einzig und allein noch von der im Markt wirksamen Kaufkraft, der umlaufenden kaufaktiven Geldmenge ab. – Die Tatsache, daß wir beispielsweise derzeit in Deutschland tatsächlich rund sieben Millionen Erwerbslose zählen, ist nicht etwa dadurch verursacht, daß wir hier zu wenig Produktionsmöglichkeiten hätten – fehlende Produktionsplätze zu schaffen, würde ja Arbeit bedeuten -; die Konjunkturschwäche ist vielmehr einmal darauf zurückzuführen, daß die Güter in ihrer Gesamtheit, welche unsere derzeit berufstätigen Arbeitnehmer und die derzeit arbeitslosen zusammen produzieren könnten, wegen fehlender Kaufkraft in unserem Land nicht absetzbar sind. Und sie ist auch nicht etwa Folge davon, daß wir nicht (noch) mehr exportieren können, weil der Markt draußen nicht mehr bei uns erzeugte Produkt abnimmt, abnehmen kann. Wenn wir mehr exportierten, müßten wir automatisch auch mehr importieren, da ja die ausländischen bei uns kaufenden Geschäftspartner eben so viel mehr zu uns hin liefern müßten, um die Devisen verdienen zu können, mit denen sie uns Waren abkaufen. Wenn wir aber mehr Güter importieren, können wir – bei gleichbleibender umlaufender Geldmenge – entsprechend weniger Inlandswaren im eigenen Land absetzen. - Es fehlt in der Wirtschaft also kaufaktives Geld; deshalb müssen diejenigen Bürger erwerbslos bleiben, deren mögliche Arbeitsleistung nicht absetzbar ist.

 

Die Wirtschaft eines Staates, eines Währungsgebietes mit ausreichend Geld zu versorgen, ist aber eine Aufgabe der – nationalen - Politik. Wenn die Wirtschaft nicht über in diesem Sinne ausreichend viel Geld verfügt, ist die hier maßgebliche Politik eine schlechte – nationale - Politik.

Eine bessere Politik wäre es, eine, welche die augenblickliche Wirtschaftsrezession überwinden könnte, wenn die Politik die zuständigen Notenbanken durch psychologischen Druck oder am Ende durch gesetzgeberische Maßnahmen veranlassen würde, die im Einzugsgebiet der Währungen umlaufende Geldmenge in erforderlichem Maße zu vergrößern. - Wäre genügend Geld im Umlauf, könnten alle Waren abgesetzt werden, die die Gesamtheit der Bürger (die Beschäftigten und die Erwerbslosen) zu produzieren bereit und in der Lage ist. Niemand müßte erwerbslos sein.

Politiker dürfen also nicht so tun, als sei die Massenerwerbslosigkeit, etwa in Deutschland, so etwas wie Folge einer etwaigen Höheren Gewalt, einer internationalen Bedingtheit. Sie ist Folge des Versagens von nationaler Politik.

 

Verringert die Europäische (Währungs-)Union beziehungsweise überhaupt die sogenannte Globalisierung der Wirtschaft die herrschende Arbeitslosigkeit beziehungsweise die Gefahr von Erwerbslosigkeit? – Antwort: Nein ! Beide werden die Erwerbslosigkeit insgesamt vergrößern. – Auf zwei Wegen.

 

 

Im – weil zu großen – Euroland

werden einzelne wirtschaftliche Regionen,

vornehmlich "Randgebiete", kaufkraftmäßig austrocknen

 

Erstens: Die Versorgung eines Währungsgebietes mit ausreichend viel umlaufendem (Bar- und/oder Giral-)Geld (Kaufkraft) ist für eine Wirtschaft von existentieller Bedeutung – das kann jeder verstehen. Nun ist eine optimale Geldversorgung eines Marktes – und hier ist jetzt speziell gemeint eine gleichmäßige Geldverteilung über die gesamte Fläche eines Währungsgebietes - in einem kleineren Währungsgebiet leichter zu bewerkstelligen und sicherzustellen als in einem großräumigeren.

Man vergleiche etwa die Gegebenheiten und die aus diesen resultierenden Auswirkungen beispielsweise in der Schweiz mit denen etwa in den USA oder gar in Rußland. Die Wirtschaft beispielsweise in der Schweiz, einem begrenzteren Währungsgebiet, floriert wesentlich besser als die in den weiträumigen Vereinigten Staaten von Amerika. – Das liegt daran, daß in der eidgenössischen Republik alle Regionen ziemlich gleich stark von Kaufkraft erreicht beziehungsweise mit dieser versorgt werden, während in den USA die Währung einerseits überdurchschnittlich stark an der Ost- und Westküste und am Golf von Mexiko kaufaktiv ist, andererseits die übrigen Teile des Landes entsprechend chronisch unterversorgt sind.

Der diesbezügliche Unterschied zwischen der Schweiz und den USA ist folgendermaßen zu verstehen: Man stelle sich zwei Ebenen vor, auf deren einer mehrere kleinere flache Gefäße – jeweils einen Zentimeter hoch gefüllt mit Wasser – platziert sind, während auf der anderen nur ein einziges gleich großes – auch auf einen Zentimeter Höhe mit Wasser gefüllt – steht. Wenn man jetzt beide Ebenen in eine Schräglage versetzt, bleiben alle kleinen Gefäße auf der einen weitgehend, vielleicht auf ihrer gesamten Bodenfläche, mit Wasser bedeckt, demgegenüber der Boden des großen Gefäßes auf der anderen Ebene zum großen Teil trocken gelegt wird.

So "läuft" es auch mit den Währungen kleinerer (währungsautonomer) Staaten beziehungsweise – andererseits – großer Währungsgebiete. Während die kleineren Staaten alle ihre Teile optimal mit Kaufkraft versorgt halten können, fließt das Geld in den großen Territorien immer weitgehend dort hin ab, wo bereits viel Geld/Kaufkraft "arbeitet", wo es rentabel angelegt werden kann, wo viel und vielseitig viel Waren angeboten werden. Und wo viel Kaufkraft aktiv ist, da floriert die Konjunktur (besser), da gibt es wenig(er) Erwerbslose.

 

Auf Euroland bezogen bedeutet das: Auch in Euroland wird die Kaufkraft unabdingbar laufend aus allen zu Beginn unterentwickelten Schattenzonen (also in Zukunft aus eventuell hinzugekommenen Ost-Europa-Ländern, wie heute aktuell bereits aus den neuen deutschen Bundesländern) in bereits "blühende" Gebiete abfließen. Dort wird die Wirtschaft austrocknen, den Rückstand verstetigend, hier die Konjunktur eher sprießen, den Wohlstand gegebenenfalls weiter mehrend. Es wäre besser gewesen und könnte sich noch einmal als für den Frieden zwischen den europäischen Völkern als existentiell bedeutend erweisen, daß alle Staaten zum eigenen Nutzen und Frommen für sich autonome Währungsgebiete geblieben wären. Jeder Staat kann seinen eigenen Markt in eigener Zuständigkeit und eigener Verantwortung viel besser mit ausreichend viel Kaufkraft versorgen als eine multinationale europäische Währungsunion – wobei nationale Währungen zu allen Fremdwährungen immer frei konvertierbar gestellt werden müssen.

Und was für die Euro-Währungszone gilt, gilt im Prinzip auch für einen "globalisierten Weltwährungsraum".

 

 

Euro-Länder und "globalisierte" Staaten

werden sich vielleicht niemals – konstruktiv –

auf eine gemeinsame – gute - Währungspolitik einigen können

 

Das zweite Problem für ein supranationales Euroland beziehungsweise für eine globale Währungswelt resultiert aus dem vorhergehend beschriebenen ersten: Weil es zwingend, systembedingt, so ist, daß – beispielsweise - in Euroland ein Wohlstandsgefälle zwischen reichen und armen Staaten herrscht, werden die Staaten mit unterschiedlichem sozialem Niveau andauernd gegensätzliche währungspolitische Maßnahmen fordern und sich nicht wirklich auf eine entsprechende Politik einigen können. Und ein eventueller Kompromiß wird beide Seiten frustrierend unbefriedigt lassen. – Es wird voraussichtlich so sein, daß die Staaten mit eventuell boomender Konjunktur und Angst vor einer ihnen möglich erscheinenden Geldwertminderung nach einer Reduzierung der im Währungsbereich Euroland umlaufenden Geldmenge rufen werden, die entsprechend "ausgetrockneten" Regionen dagegen nach einer Politik des lockeren Geldes. Sieger bei einem diesbezüglichen Tauziehen werden dann immer die wohlhabenden Staaten sein. Die werden den Armen die Akzeptanz einer restriktiven Geldpolitik mit Subventionen beziehungsweise Krediten abkaufen – und – wie gesagt – Frustration bis hin zu Wut und Feindschaft (man denke: innerhalb einer sogenannten Gemeinschaft!) zurücklassen.

Ich wiederhole: Es ist besser und kann für den Frieden zwischen den Völkern von existentieller Bedeutung sein, daß alle Staaten – die europäischen und alle auf unserem Globus - zum eigenen Nutzen und Frommen für sich autonome Währungsgebiete bleiben, ihre nationale Währungspolitik betreiben.

 

Die Frage ist in diesem Zusammenhang: Inwieweit wird die Europäische Währungsunion (EWU) eine Politik der ausreichenden Geldversorgung des Marktes in ihrem Bereich behindern - oder gar verhindern können?

Antwort: Nun, da ist viel Überzeugungsarbeit zu leisten; und wenn man die Regierungen fast aller europäischen Staaten einzeln überzeugen muß, dürfte sich das aufwendiger gestalten, als wenn nur ein Staat aufgeklärt werden müßte. Unter anderem diese Tatsache, die vielleicht zu befürchtende entsprechende Schwerfälligkeit, sprach gegen die Etablierung der Europäischen Währungsgemeinschaft. – Andererseits: Was für Deutschland und die DM logischerweise gegolten hätte, ist ebenso logisch zwingend für Euro-Land und den Euro. Das heißt: Die zuständige Notenbank, in Euro-Land also die Europäische Zentralbank, muß so viel Geld in Umlauf bringen, daß alle Güter abgesetzt werden können, die produzierbar sind und nach denen Bedarf besteht. (Daß es den rückständigen Staaten in der Europäischen Währungsunion von vornherein, zwangsläufig, fortdauernd, immer schlechter gehen muß als den "fortgeschrittenen" Staaten, soll hier nur – noch einmal – nebenbei bemerkt werden.)

Ist die Schaffung von entsprechender Übereinstimmung in Euro-Europa am Ende doch zu zeitaufwendig, kann jedes Land für sich einen beispielgebenden Anfang machen, in dem es bei sich neben dem Euro eine regionale Zweitwährung einführt, entsprechend dem Muster, das ich bei anderer Gelegenheit unter dem Namen "Aufbau-Mark" für Ostdeutschland vorgeschlagen habe. Es kommt letztlich nicht darauf an, daß genügend speziell Euro im Umlauf sind; wichtig ist das insgesamt genügend Kaufkraft marktwirksam ist.

Also: Der Euro muß letztlich kein Verhindernis sein, vielleicht ist er ja nur ein Hemmnis.

 

 

Zweitwährung ? Zurück zur DM ?

Austritt aus der EU-Gemeinschaft ?

 

a) Aus den vorab beschriebenen Gründen geriete es allen derzeit beteiligten Ländern schon zum Vorteil, wenn die EU - im Prinzip - wieder aufgelöst würde. Jedes Land betriebe dann wieder seine eigene Wirtschafts-, das heißt in erster Linie Währungspolitik. Small is beautyful. Eine autonome nationalstaatliche (keines Falls nationalistische – selbstverständlich !) Wirtschaftspolitik – und Sozialpolitik im Übrigen – entspräche auch dem Interesse des überwiegenden Teils der Menschen in allen involvierten Ländern. Völlige Handelsfreiheit zwischen den dann wieder autonomen Staaten – ja ! Freie Konvertierbarkeit ihrer jeweiligen Währungen – ja ! Aber auch: Währungsautonomie sowie dort mehr Sozialstaat, wo das Volk diesen als humaner empfindet, und nur dort mehr strenge Eigenverantwortlichkeit, Eigenzuständigkeit des Einzelnen in sozialen Bereichen, wo die Menschen entsprechend ihrem Naturell einem entsprechenden Prinzip tatsächlich zuneigen. Es ist dann deren Problem, ob ein "Selbstversorger-Versicherungssystem" klappt und gut tut oder nicht.

 

b) Wahrscheinlich allerdings wäre eine Auflösung der EU eine relativ dramatische Aktion. Man müßte sie deshalb gegebenenfalls diplomatisch moderat ablaufen lassen, vermeiden, daß es zu Schuldzuweisungen kommt, nationalistische Töne aufkommen. Bestimmt auf jeden Fall müßten die oben angesprochenen Handelsfreiheiten gesichert werden und den Völkern auch sonst die Gewißheit vermittelt, daß eine "Reform" zurück gut tun würde. Hier wäre Aufklärungsarbeit erforderlich.

 

c)Vielleicht sollte man die Europäische Union (EU) also offiziell beibehalten, sie aber als absolute Freihandelszone, wie vorerwähnt, als Zone zwar frei handelbarer aber nationaler Währungen definieren. Damit wäre alles wirklich Gute an der EU überlebensgesichert.

 

d) Hier kann man es kurz machen: Die Wiedereinführung nationaler Währungen wäre kein wirkliches Problem. Zwar wird immer wieder von befangener Seite behauptet, die Einführung des Euro sei "unumkehrbar", jedenfalls sei die Rückkehr zu nationalen Währungen "nicht vorgesehen". Mag sein, daß sie nicht vorgesehen ist; warum hätte man sie bei Einführung des Euro auch bereits ausdrücklich vorsehen sollen? Aber sie ist unbedingt möglich – und keinesfalls schwerer zu bewerkstelligen als die Einführung des Euro es war. Die im Prinzip einfachen Schritte: 1. Schritt: Die einzelnen Staaten drucken und prägen wieder überkommene und beliebte nationale Geldscheine und Münzen. 2. Schritt: Sie tauschen am Tag X eine Euro-Einheit gegen eine Einheit ihrer neuen/alten traditionellen Zahlungsmittel ein (1:1). 3. Schritt: Sie handeln ihre nationale Währung fortan international frei zu freien Wechselkursen. 4. Schritt: Sie versorgen den Markt ihres Währungsgebietes zukünftig autonom so reichlich mit Geld/Kaufkraft, daß im Lande alle Güter gegen Geld abgesetzt werden können, nach denen Bedarf besteht und die produktivkraftentsprechend herstellbar sind. Sie betreiben die "bedarfs- und produktivkraftorientierte Geldversorgung des Marktes".

 

e)Sollten sich wünschenswerte Verhandlungen mit den EU-Partnern in der Euro-Frage sehr schwierig oder sehr zeitraubend gestalten (was sie nicht dürfen, denn die Überwindung der Erwerbslosigkeit ist eine eilige Aufgabe), kann jedes Land – beispielhaft für die anderen – vorübergehend zusätzlich eine Zweitwährung einführen, das heißt, zwecks ausreichender Vergrößerung der im Land umlaufenden Geldmenge zum Euro hinzu eine – sagen wir für Deutschland – Konjunktur-Mark ("KM") ausgeben.

Der Vorgang liefe so ab: Ein staatseigenes "Konjunkturförderungs-Amt" (ich spreche nicht von "Konjuktur-Bank", denn das Institut würde nichts verleihen und auch keine Kredite aufnehmen) stellt einmal dem Bundeshaushalt zig Milliarden "KM" zur Verfügung, mit denen der Staat dann alle möglichen Investitionen finanzieren könnte: Umweltschutz (zum Beispiel zur Förderung erneuerbarer Energien, umweltschonender Verkehrs- und sparsamer Energie-Verbrauchssystem), Bildung, Kultur. Der Staat würde seine Projekte tatsächlich teilweise in der Zweitwährung bezahlen. Die Zweiwährung liefe dann im Markt neben der Euro-Währung um. Zum zweiten könnte der Staat die Steuern senken (da er ja "KM" als zusätzliche Einnahmen zur Verfügung hat); in erster Linie die Steuern für Geringverdiener. Drittens wäre er imstande, größere Zuschüsse an die Rentenkassen zu zahlen, damit die (speziell kleinen) Renten angehoben werden könnten. Schließlich wäre es möglich, die Wohngelder zu erhöhen, was Bedürftigen besseren Wohnraum und der Wohnungsbauwirtschaft arbeitsplatzträchtige Aufträge ermöglichen beziehungsweise verschaffen würde.

Im Handel und bei jeder anderen Verrechnung wäre die Zweitwährung im Verhältnis zum Euro 1:1 zu bewerten.

Die Einführung einer Zweitwährung würde auf andere zögernde Staaten motivierend und beispielhaft wirken. Am Ende der Aktion "Zweitwährung" könnte dann irgendwann ein jeder Staat den Euro im Verhältnis 1:1 wieder in nationales Geld eintauschen, so daß das Zweitgeld nun wieder zum alleinigen Zahlungsmittel würde. – Jetzt könnte jeder Staat mit seinem eigenem Geld seine eigene autonome "bedarfs- und produktivkraftorientierte Geldpolitik“ betreiben, also so viel DM, Franc, Pfund, Lira und so weiter ausgeben, wie dies konjunkturmäßig erforderlich ist.

 

 

Woran kranken Banken ?

 

Die Ursachen einer Geschäftsbankenkrise

und wie diese zukünftig ausgeschlossen werden kann

 

Nachfolgend soll nicht von Schwierigkeiten einzelner Geschäftsbanken die Rede sein. Krisen dort gab es schon immer und wird es wohl immer geben: Ein Bankhaus kann - im wörtlichen Sinn – Opfer eines Brandes werden, Räuber können seinen Tresor ausrauben, ein Schiff mit viel Bankengeld kann auf einem Ozean untergehen. – Heute ist gesamtwirtschaftlich relevant die Krise der Gesamtbankenwirtschaft, des Gesamtbankensystems. - Deren Ursachen:

 

a) Die Bankenwirtschaft als Ganzes geriet in die Gefahr „zu erkranken“, als sie ihr Geschäftsfeld über die anfänglichen Kernaufgaben hinaus ausdehnte. – Diese Kernaufgaben waren und sind heute noch:

 

aa) Gulden eines Landes gegen Taler eines anderen einzuwechseln, wenn „international“ gehandelt werden soll.

 

ab) Geld zu befördern. D.h.: Geld in A, mit dem in B bezahlt werden soll, in A einer Bank zu übergeben, die ihren Bankpartner in B beauftragt, eine entsprechende Summe dort auszuzahlen, um sie später gegen eine zu erwartende umgekehrte Transaktion zu verrechnen. „Giro-Zahlungsverkehr“ nennt man das.

 

ac) Einen Geldverleihvorgang, ein „Kreditgeschäft“ zu vermitteln zwischen jemandem, der bei ihm vorhandenes Geld zunächst nicht zum Einkauf verwenden mag, und jemandem, der zunächst noch kein Geld besitzt, aber aktuell ein Gut gegen Geld erwerben möchte. – Nur an diesen Leistungen aa) bis ac) verdiente in den früheren Jahren eine Bank. Per Gebühren oder durch die unterschiedliche Höhe der Zinsen, die sie einerseits zu zahlen hatte und andererseits berechnen konnte. Und man verdiente gut; aber eine Großbank von heute konnte man mit den Erträgen von damals noch nicht werden. Die Großen der Wirtschaft vor ein, zwei hundert Jahren waren denn auch nicht tatsächlich die Banken – so wie heute - sondern die Warenhändler. Banken waren da und dort allenfalls mächtig, weil sie auf in Bedrängnis Geratene ggf. Druck ausüben konnten.

 

b) Die Zeit des großen und damit für die Bank, ihre Eigner, ihre Einleger und die gesamte Wirtschaft gefährlichen Geschäfts begann mit der Einführung des Papiergeldes und der Erfindung der Aktiengesellschaft - AG. Im Zusammenhang mit diesen Innovationen kamen die Banken zu großen Geldsummen, die eine Verbreiterung ihres Geschäftsfeldes anregten und möglich machten. Die Einführung des Papiergeldes verschaffte den Banken im Prinzip das Privileg, selbst Geld zu machen und dies weitgehend zum eigenen Nutzen und Vorteil einzusetzen; und über die Kreation Aktienkapital flossen den Banken große und egozentrisch zu verwaltende Eigenkapitalströme zu, die man auf andere Weise nicht zur Verfügung bekommen hätte. – Mit dem vielen Geld, der nun möglichen Unternehmensgröße wuchs die Gefahr, an der Größe krank zu werden und diese Krankheit wie eine Epidemie auf das Ganze zu übertragen. Die Banken wuchsen vom dienenden Vermögensmakler zu herrschenden Vermögensbesitzern. Sie besaßen jetzt bald viel eigenes Geld und sahen sich danach um, was alles sie mit diesem Geld ausrichten könnten.

 

An dieser Stelle eine Zwischenbemerkung:

Das Recht von Geschäftsbanken, Geld zu emittieren, sowie die Unternehmensform einer AG sind merkwürdige, schildbürgerhafte Phänomene. – Kein Bürger darf Geld selbst drucken und für sich nutzen; aber eine Bank darf das – ungerechterweise – in Maßen. In Maßen, die sie auch nutzt. – Und eine Aktienanlage ist eine Anlage, die den meisten Anlegern keine relevanten Rechte über die Verwendung ihres Geldes, dafür aber für die meisten eine extrem niedrige Rendite auf sein ausgewiesenes Aktienvermögen gewährt. Nur wenn er seinen Anteil verkauft, kann er nennenswerten Gewinn machen – oder nennenswerten Verlust

 

c) Nun kauften – und verkauften mit oft riesigen Gewinnen –  Banken Immobilien und Unternehmen. So sie nur mit ihrem Eigenkapital kauften, mochte das nur die Bankteilhaber interessieren. Wenn sie aber auch Kundeneinlagen investierten, dann bekam immer der Kunde das Problem, Angst haben zu  müssen für den Fall, daß sich die Bankinvestition mit seinem Kundengeld einmal nicht realisieren können würde. Und die Bank mußte ja einfach – risikomutig - spekulieren, wollte sie den Vorstellungen des Kunden von hohen Zinsen gerecht werden. Wo doch die Bank auf die wirtschaftliche Großwetterlage, die für ihren Erfolg maßgeblich ist, so gesehen auf die Sicherheit der Einlage, absolut keinen Einfluß hat und im Falle einer Fehlinvestition auch nur auf den Steuerzahler hoffen konnte.

 

d) Heute wirkt es sich daher „schlecht“ für Banken aus, es macht sie „krank“, wenn die produzierende Wirtschaft nicht so viel absetzen kann, daß sich Investitionen in weitere Produktionen rentieren. Dann leiht die Wirtschaft wenig und es sinkt deshalb der Zins - und damit der Ertrag der Banken. Denn die Bank kann nicht im gleichen Maße auch die Zinszahlungen an ihre Einleger senken, weil die sonst weniger „sparen“ oder Kundschaft ggf. an Konkurrenten verloren geht - und auch deshalb der Umsatz der Bank sinkt. Bringen die Geldbesitzer ihren Liquiditätsüberschuß sogar überhaupt nicht zur Bank – mangels Zinsanreiz – sondern horten ihn im eigenen Tresor, geht die entsprechende Kaufkraft dem Markt konjunkturschädlich verloren. Das muß die Bank im Interesse der Volkswirtschaft verhindern, weshalb sie entweder auf Zinserträge verzichtet oder ...

 

e) ... oder sich „gezwungen“ fühlt, nach Kreditnehmern zu suchen, die zwar wünschenswert hohe Zinsen zahlen können, meinen zu können oder in der Not zahlen müssen, die aber gefährlich unsichere Kunden sind. Dann läuft die Bank Gefahr, auf ihren Forderungen sitzen zu bleiben, diese „abschreiben“ zu müssen, dadurch selbst geschwächt zu werden, selbst Vertrauen, „Kredit“ einzubüßen. – Dann heißt es, die Bank habe - „gierig“ - windige Geschäfte machen wollen.

 

f) In diesem Sinn kontraproduktiv ist es auch, weil für die Banken gefährlich, wenn die Zentrale Notenbank ihrerseits Kredite verleiht zu Dumping-Zinsen und damit den allgemeinen Zins drückt. Auch dann muß die Bank entweder auf notwendige Gewinnmargen verzichten oder  irgendwo auf der Welt auf eventuell unsicherere Spekulanten „vertrauen“.

 

g) Mordsgefährlich für die Geschäftsbanken ist es, wenn die Politik die Wirtschaft einerseits geradezu verpflichtet, mutig, ggf. auf Kredit, zu investieren – der Konjunktur zuliebe – und auch die Banken geradezu verführt, sog. Risikokapital zu verleihen - die Politik also so zum Hehler einer Schuldenwirtschaft wird – und wenn die Politik dann andererseits nicht sicherstellt, daß die Wirtschaft, vermittels einer progressiven Geldmengenstrategie, floriert, daß die Konjunktur nicht sinkt sondern die Kreditnehmer ihre - ggf. durchaus solide vorkalkulierten - Schulden auch bedienen können. Rezessionen mit Erwerbslosigkeit darf die Politik da nicht hinnehmen. Tut sie aber heute. – Es ist deshalb erforderlich, zwecks Verstärkung der Konjunktur nicht durch Kapitalangebote an die Wirtschaft zum Nahe-Null-Tarif, direkt oder über die Geschäftsbanken, die Kapitalmengen zu vergrößern sondern durch direkte „Kaufkraftspritzen“ an den Käufermarkt die kaufaktive Geldmenge.

h) Und da die Banken nun einmal groß und mächtig über große Geldmengen geworden waren, engagierten sie sich auch auf dem Gebiet der Altersversicherung, schufen sie die Kapitalrenten/-Pensionsversicherung. Setzten damit in einer gefährlichen Bombe einen Zeitzünder mit erhofftem niemals kommendem oder jedenfalls unbekanntem Explosionszeitpunkt in Gang. Denn die Banken mußten das gesparte Kundengeld irgendwo anlegen, dabei entsprechend Kundenvorstellungen hohe Renditen anstreben und trotzdem sicherstellen, daß das Geld nie verloren gehen möge. Gott müßte so durchgehend sicherstellen, daß alle leihnehmenden Investoren auf Erden – in Spanien wie in den USA - immer nur geniale und hochmoralische Kaufleute sind.

 

Hier noch ein Schildbürgerwitz:

Ein 18-jähriger verantwortungsvoller Mensch will fürs Alter vorsorgen und bei einer Kapital-Altersversicherung sparen. Hofft er jetzt, sehr alt zu werden, muß er eine große Summe sparen – und kann deshalb in seiner Jugend nur – eben – sparsam leben. Stirbt er dann aber mit 66, hat er ziemlich umsonst vorgesorgt. – Will er dagegen seine frühen Jahre genießen, alles Geld auf den Putz hauen („Am 30. Mai ist der Weltuntergang, ich lebe nicht mehr lang ...“) kann es so kommen, daß er 20 Jahre lang in einigem Elend dahindarben muß.

Und die Bank, die Versicherung schiebt über Jahrzehnte – zinsdrückende und risikogefährdete Milliarden über Milliarden vor sich her, verbraucht den Großteil möglicher Rendite für ihre aufmerksame Verwaltung. Wobei doch eine allgemeine Altersvorsorge auf Gegenseitigkeit einfacher, sichererer und lukrativer wäre.

 

Was jetzt, so wie die Dinge nun einmal liegen, zu tun ist

 

i) Es ist festzuschreiben, daß Geschäftsbanken auf der Grundlage von Kundeneinlagen nur absolut voll gesicherte Kredite, Risikokapital nur im Umfang ihres voll gesicherten Eigenkapitals und voll gesicherter Gewinnrücklagen gewähren dürfen. Die betreffenden Institute müssen Kunden, die größere Risikokredite aufnehmen möchten, an größere Einrichtungen verweisen oder ihnen die Möglichkeit aufzeigen, statt sich mit Bankkrediten zu finanzieren, selbst Unternehmensbeteiligungen als Aktien zu verkaufen oder etwa Teilhaber über direkte Anleihen zu gewinnen. – Aktien sind zwar vergleichsweise unsichere Anlagen; wenn höhere Renditen angeboten werden, dürfte es immer möglich sein, ausreichend viel Kleinanleger – die Betonung liegt auf „Klein“ – zu interessieren, Direktanleger, die auch wagen, um zu gewinnen.

 

j) Weiter müssen alle Geschäftsbanken gesetzlich – unter Strafandrohung - dazu verpflichtet werden, gewährte Kredite so an Laufzeiten zu binden, daß die Institute fällige Rückzahlungen an Einlegerkunden (Sparer etc.) unter allen Umständen zum vereinbarten Termin leisten können. Sie dürfen also kürzerfristige Gelder absolut nicht längerfristiger ausleihen.

 

k) Geschäftsbanken ist sodann aufzuerlegen, aufgenommene Spargelder etc. sämtlich nur als Kredite weiter zu verleihen. Mit Spareinlagen welcher Art auch immer Unternehmensbeteiligungen welcher Art auch immer oder Sachwerte zu erwerben, ist ihnen zu untersagen.

 

l) Geschäftsbanken müssen aufgefordert werden – nicht verpflichtet –, Einlegern mit einer Einlagehöhe X+ laufend Kenntnis davon zu geben, welchen Kreditnehmern mit einer Schuldenhöhe Y+ sie Kredite gewährt oder prolongiert haben. Es ist den Kunden der Geschäftsbanken eigentlich grundsätzlich nicht zuzumuten, daß sie ihr Geld als Kapital verleihen und ihren Schuldner letztendlich nicht kennen bzw. nicht kennen können, wenn sie ihn kennen möchten. Und natürlich sichert dieses Verfahren, daß Geschäftsbanken mit den ihnen anvertrauten Geldern höchstmöglich sorgsam umgehen.

Auf Bedenken, bei diesem Verfahren würden manche potentielle Kreditnehmer auf Investitionskredite verzichten, ist zu erwidern, das gelte wohl nur für relativ unsichere Investoren. Die aber könnten sich dann ihr Risikokapital immerhin doch bei verschwiegenen aber weniger vorsichtigen „Diskretbanken“ holen, dabei aber auch höhere Zinsen zahlen müssen. Während Banken mit öffentlich gemachten Schuldnern billigere Kredite einzuräumen im Stande wären, da ihnen wegen des größeren in sie gesetzten Vertrauens mehr Geld zuflösse und sie deshalb selbst weniger Zinsen zahlen müßten.

 

m) Daraus ergibt sich, daß es Geschäftsbanken dann nicht mehr wie bisher erlaubt ist, Kredite auf der Basis ihrer gehaltenen Giroeinlagen  auszugeben, auf diese Weise also selbst Geld zu schöpfen. Dies wiederum ist einmal – wie schon angesprochen - gerecht und stellt zum anderen sicher, daß Girokunden zu jeder Zeit ihr Guthaben wieder bar abheben können und die Zentralbank allein die Geldmenge kontrollieren kann. – Noch einmal: Wann immer es in Zukunft notwendig ist, die Kaufkraftmenge durch neue Mittierungen zu vergrößern, dürfen dann nie mehr auch Geschäftsbanken das Mehr an erforderlichem Geld emittieren, dieses Geld sodann verleihen und damit Gewinn machen, sondern nur die Gemeinschaft der Bürger - über deren Regierung, deren Zentralbank.

Volle Sicherheit von Giroeinlagen wird durch dieses Geldschöpfungsverbot insofern geschaffen, als jetzt Geschäftsbanken nicht mehr in Liquiditätsschwierigkeiten – zu Lasten der Giroeinleger – kommen können, wenn das Publikum Bargeld von Girokonten – die Basis für die bisherige Geldschöpfung der Geschäftsbanken - abheben möchte, das „geschöpfte“ Geld aber längerfristig verliehen worden ist.

 

n) Geschäftsbanken müssen vom Tag X an dazu verpflichtet werden, den Umfang ihrer Kreditforderungen sukzessiv auf das Maß zurückzuführen, das sich ausschließlich aus Nichtgiroeinlagen (Spareinlagen etc.) ergibt.

 

PS.: Der Zusammenhang zwischen der hier besprochenen Bankenkrise, der sog. Euro-Krise, der sog. Schuldenkrise sowie der Staatsfinanzenkrise besteht im Wesentlichen darin, daß alle vier Begriffe immerzu in einen Zusammenhang gestellt werden. – Ein weiterer relevanter Zusammenhang besteht nicht.

 

 

Was Politik und Bürger zukünftig tun müssen

bzw. nicht mehr tun dürfen –

im Interesse der Wirtschaft und der Menschen

 

Wenn in Deutschland die Angst vor Bankenkrisen, Inflation und Staatsschulden, Konjunkturkrisen überwunden sowie eine entsprechende Bedrohung auch für die Zukunft ausgeschlossen werden soll, müssen der Deutsche Bundestag beziehungsweise die deutsche Bundesregierung folgende Maßnahmen ergreifen - und die Bürger sich so verhalten:

 

 

Für den Tätigkeitsbereich der Zentralbanken

(Deutsche Bundesbank/Europäische Zentralbank)

 

a) Durch entsprechende Änderung des Bundesbankgesetzes ist die Deutsche Bundesbank ihrer bisherigen Autonomie zu entkleiden und in vollem Umfang der Weisungskompetenz und Kontrolle der deutschen Bundesregierung beziehungsweise des Deutschen Bundestags zu unterstellen. Bisher ist es in Deutschland so, daß sich vom Volk freigewählte und demnach autorisierte politische Instanzen auf dem für das Gemeinwohl lebenswichtigen Gebiet der Währungspolitik selbst kastriert halten und statt dessen eine Handvoll Banker schalten und walten lassen.

Dabei ist es weder schlüssig zu argumentieren, Zentralbanker wären grundsätzlich kompetenter als Politiker, noch zu unterstellen, Funktionäre der Zentralbank hätten eher das langfristig und umfassend Wichtige im Auge als Parlamentarier und Regierungsmitglieder.

Die Führer der Zentralbanken werden ja von Politikern ausgewählt und eingesetzt – und zwar unter dem Gesichtspunkt von deren gewünschter Kompetenz -; dann müssen diese Politiker im Prinzip auch selbst über die entsprechende Kompetenz verfügen, um kompetente  Banker auswählen zu können. Jedenfalls müssen im Parlament und in der Regierung hinreichend viel entsprechend kompetente Persönlichkeiten vertreten sein, entsprechend gewählt werden. – Und es ist inakzeptabel, sich darauf einzustellen und sich gewissermaßen damit abzufinden, daß Politiker, die vom Volk explizit in dem Vertrauen gewählt worden sind, die nachhaltigen und breit gefächerten Interessen dieses Volkes in dessen Gesamtheit zu wahren, weniger gesamtverantwortlich handeln – gegebenenfalls nur oberflächlich oder gar zu sehr egoistisch – als bestellte Beamte der Zentralbank, die in aller Regel entweder aus dem Kreis von Persönlichkeiten rekrutiert wurden, die zuvor für partikulär interessierte Geschäftsbanken direkt oder innerhalb deren wissenschaftlichem Umfeld tätig waren.

Die Deutsche Bundesbank wird dem Bundeswirtschaftsministerium als dessen angeschlossene Behörde unterstellt; nicht dem Finanzministerium, dessen Aufgabe die Verwaltung des Bundeshaushalts ist. Die für die Wirtschaft maßgebliche Währungspolitik muß vernünftigerweise Aufgabe des Wirtschaftsministeriums sein.

 

b) Die Deutsche Bundesbank, überweist an einen beim Bundeswirtschaftsministerium gehaltenen Fonds – der Form halber als unbefristeten und zinslosen Kredit – sukzessive, in aufeinanderfolgenden Raten - einen Betrag von mehreren 100 Milliarden Euro. Sie verbucht dieses Geld nicht als Kredit sondern als neues, zusätzlich ausgegebenes Geld.

 

c) Falls die Europäische Zentralbank beziehungsweise Euro-Europa diese Transaktion verhindern oder wesentlich verzögern können, ist vorbezeichneter Fonds mit einem entsprechenden Betrag in einer neu einzurichtenden deutschen Zweitwährung (Konjunktur-Mark = KM ?) zu speisen. Die Zweiwährung läuft sodann parallel zum Euro – zu diesem immer zum festen Wechselkurs von 1:1 konvertierbar.

 

d) Sollte es auch gegen letztgenannte Aktivität Widerstand geben, müssen die sich als involviert fühlenden Staaten davon überzeugt werden, daß das deutsche Vorgehen einer zwingenden Notwendigkeit, jedenfalls essentiellen und gerechten Interessen der deutschen Menschen, entspricht. Darüber hinaus sollte man ihnen empfehlen, im eigenen Interesse gemäß dem deutschen Beispiel zu verfahren.

 

e) Das zusätzliche neue Geld aus dem Fonds beim Wirtschaftsministerium kann die Regierung im Prinzip via Finanzministerium ausgeben, wie man es für nötig oder wünschenswert hält. Im Prinzip. Nachdem der Staat das zusätzliche Geld zum ersten Mal, als erster genutzt hat – vielleicht für Umweltschutzmaßnahmen o.ä. -, läuft es anschließend immerzu, fortlaufend im Geld-Güter-Geld-Kreislauf um, zu Gunsten der Gesamtwirtschaft aller Menschen im Land, dient es zum Erwerb von Gütern, damit zur Förderung von Absatz, von Produktion, zur „Schaffung von Arbeitsplätzen“, als ultimative Waffe gegen die derzeit herrschende Absatzkrise und Erwerbslosigkeit.

Entgegen dem soeben angesprochene „Prinzip“ sollte der Staat die zusätzliche Kaufkraft aber vielleicht besser sofort an seine Bürger weiterreichen. Über Steuersenkungen, Rentenerhöhungen, Sozialsubventionen o.ä.. Dann nehmen die Bürger das Recht der ersten Nutzung wahr.

Selbstverständlich soll und kann die Zentralbank ein Zuviel an Kaufkraft auch jederzeit wieder aus dem Markt herausziehen – wenn Bedarf und Produktionsmöglichkeit einmal sinken sollten. Dann würde das Wirtschaftsministerium – um eine ansonsten eintretende Geldwertminderung zu vermeiden – das Zuviel an Kaufkraft an den Fond zurückgeben müssen, sich dazu das Geld über eine dann notwendige und auch akzeptable einmalige Steuerforderung vom wirtschaftenden Volk zurückholen.

Grundsätzlich muß die Zentralbank dafür sorgen, daß dem Markt fortlaufend soviel Kaufkraft zur Verfügung steht, daß die Gesamtgütermenge, die Gesamtgütermenge, nach der Bedarf besteht und die produzierbar ist, immer gegen Kaufkraft abgesetzt werden kann.

Mit Hilfe der zusätzlichen Kaufkraft aus vorgenanntem Fonds wird also die derzeit drohende Rezession und Massenerwerbslosigkeit relativ schnell auf Null herabgesenkt.

Einwände, die wesentliche Geld-/Kaufkraftvermehrung würde grundsätzlich, von vornherein schädlich sein für den Wert der Euro- und/oder KM-Währung beziehungsweise für die Umwelt, sind als letztlich unhaltbar zurückzuweisen. Hier sei gegen die Befürchtung eines möglichen Wertverfalls der Währung - beruhigend – nur in Kurzform festgestellt, daß es zu einer Wertminderung des Geldes solange einfach nicht kommen kann, wie die Geldmenge nicht größer wird, als die Menge der Güter, die Menge der Güter im Gesamten, ressourcenmäßig und produktionstechnisch ebenfalls steigen kann und auch der Bedarf entsprechend groß ist.

 

f) Die Behörde Deutsche Bundsbank soll am Ende nur noch als eine Art von Währungsversorgungsamt fungieren.

Daß Geschäftsbanken bei diesem Amt Kredite aufnehmen können, soll nur noch für eine Übergangszeit möglich bleiben. Danach müssen sich Geschäftsbanken ausschließlich auf dem freien Kapitalmarkt refinanzieren. Wobei den Geschäftsbanken bei einer durch die sehr viel progressivere Kaufkraftversorgung des Marktes – morgen - sehr viel lebhafterer Konjunktur - morgen - sehr viel mehr Kredite von ihren Einlegern zufließen werden - als heute.

 

g) Die Behörde Bundesbank verkauft in mehreren aufeinanderfolgenden Lots ihren gesamten Goldbestand auf dem freien Markt. Daß diese Aktivität den internationalen Goldpreis drückt, ist sinnvoll, denn es ist nicht vernünftig zu begründen, daß Gold so irrational teuer gehandelt wird. Schließlich ist in der Praxis gegebenenfalls Gold weniger wert als ein Becher Wasser und gibt im Falle eines Falles der Besitzer eines Bechers Wasser diesen gegen keine Menge Gold her. – Der Erlös aus dem Goldverkauf fließt über den Bundesbankgewinn dem Bundeshaushalt zu, der so in die Lage versetzt wird, den Steuerzahler zu entlasten beziehungsweise minderbemittelte Bürger zu subventionieren.

 

h) Die Bundesbank, die am Ende also nur noch als Einrichtung für die ausreichende Geld-/Kaufkraftversorgung des Marktes zuständig ist, verkauft auch ihre Devisenbestände und zieht sich völlig aus dem Devisenhandel zurück. Dieser ist dann ausschließlich Aufgabe der Geschäftbanken. –  Deutsche Exporteure können danach ihre Deviseneinnahmen nicht mehr bei der Bundesbank eintauschen, sondern müssen zusehen, daß sie diese bei den Geschäftsbanken einwechseln. Diese Tatsache wird die unsinnigen deutsche Exportüberschüsse (Exportüberschüsse bedeuten faktisch, daß die deutsche Bundesbank die Exporte ins Auslands im entsprechenden Ausmaß bezahlt hat, das Ausland selbst für einen Teil seiner Importe keine Waren nach Deutschland liefern mußte) mehr und mehr zurückgehen lassen. Damit wird der Zwang zu nicht notwendigen Importen verringert und die deutsche Produktionswirtschaft veranlaßt, sich mehr als bisher auf den Inlandsmarkt auszurichten. Export wie Import auf das Notwendige zu beschränken bedeutet, die Umwelt zu schonen und Ressourcen wie Kosten zu sparen.

 

 

Für den Tätigkeitsbereich der Geschäftsbanken

 

a) Alle Geschäftsbanken müssen gesetzlich – unter Strafandrohung - dazu verpflichtet werden, gewährte Kredite so an Laufzeiten zu binden, daß die Institute fällige Rückzahlungen an Einlegerkunden (Sparer etc.) unter allen Umständen zum vereinbarten Termin leisten können. Sie dürfen also kürzerfristige Gelder absolut nicht längerfristiger ausleihen.

Daraus ergibt sich, daß es Geschäftsbanken dann nicht mehr erlaubt ist, geldschöpfende Kredite auf der Basis ihrer gehaltenen Giroeinlagen auszugeben. Dies wiederum ist einmal gerecht und stellt zum anderen sicher, daß Girokunden zu jeder Zeit ihr Guthaben wieder bar abheben können. Gerecht ist es nämlich, weil es ungerecht ist, daß natürliche Personen, also einfache Bürger, bestraft werden, wenn sie Geld „selbst herstellen“, Geschäftsbanken dies aber tun, indem sie quasi Geld ausleihen, das gar nicht ihr Eigentum ist.

Wann immer es später notwendig ist, die Kaufkraftmenge durch Neuemissionen weiter zu vergrößern, dürfen dann gerechterweise nicht mehr auch Geschäftsbanken ein erforderliches Mehr an Geld „schöpfen“, dieses Geld sodann verleihen und damit Gewinn machen, sondern nur die Gemeinschaft der Bürger, über deren Regierung, deren Bundesbank.

Volle Sicherheit von Giroeinlagen wird durch das Geldschöpfungsverbot insofern geschaffen, als jetzt Geschäftsbanken nicht mehr in Liquiditätsschwierigkeiten – zu Lasten der Giroeinleger – kommen können, wenn das Publikum Bargeld von Girokonten – die Basis für die bisherige Geldschöpfung der Geschäftsbanken - abheben möchte, das „geschöpfte“ Geld aber längerfristig verliehen worden ist.

Geschäftsbanken müssen vom Tag X an dazu verpflichtet werden, den Umfang ihrer Kreditforderungen sukzessiv auf das Maß zurückzuführen, das sich nur aus Nichtgiroeinlagen (Spareinlagen etc.) ergibt.

 

b)Geschäftsbanken ist sodann aufzuerlegen, aufgenommene Spargelder etc. sämtlich nur als Kredite weiterzuverleihen. Mit Spareinlagen welcher Art auch immer Unternehmensbeteiligungen welcher Art auch immer oder Sachwerte zu erwerben, ist ihnen zu untersagen.

 

c) Weiter ist festzuschreiben, daß Geschäftsbanken nicht absolut voll gesicherte Kredite, das heißt: Risikokapital, nur im Umfang ihres voll gesicherten Eigenkapitals und voll gesicherter Gewinnrücklagen gewähren dürfen. Die betreffenden Institute müssen Kunden, die größere Kredite aufnehmen möchten, an größere Einrichtungen verweisen oder ihnen die Möglichkeit aufzeigen, statt sich mit Bankkrediten zu finanzieren, Unternehmensbeteiligungen als Aktien zu verkaufen oder etwa Teilhaber über direkte Anleihen zu gewinnen. – Aktien oder Anleihen sind zwar vergleichsweise unsichere Anlagen; wenn aber kürzere Termine und höhere Renditen angeboten werden, dürfte es immer möglich sein, ausreichend viel Kleinanleger – die Betonung liegt auf „Klein“ – zu interessieren, Direktanleger, die wagen, um zu gewinnen.

 

d)Geschäftsbanken müssen aufgefordert werden – nicht verpflichtet –, Einlegern mit einer Einlagehöhe X+ laufend Kenntnis davon zu geben, welchen Kreditnehmern mit einer Schuldenhöhe Y+ sie Kredite gewährt oder prolongiert haben. Es ist den Kunden der Geschäftsbanken eigentlich grundsätzlich nicht zuzumuten, daß sie ihr Geld als Kapital verleihen und ihren Schuldner letztendlich nicht kennen beziehungsweise nicht kennen können, wenn sie ihn kennen möchten.

Außerdem sichert dieses Verfahren, daß Geschäftsbanken mit den ihnen anvertrauten Geldern höchstmöglich sorgsam umgehen.

Auf Bedenken, bei diesem Verfahren würden manche potentielle Kreditnehmer auf Investitionskredite verzichten, ist zu erwidern, das gelte wohl nur für relativ unsichere Investoren. Die aber könnten sich dann ihr Risikokapital immerhin doch bei „Diskretbanken“ holen, dabei aber auch höhere Zinsen zahlen müssen. Während Banken mit öffentlich gemachten Schuldner – da ihnen wegen des größeren in sie gesetzten Vertrauens mehr Geld zuflösse und sie deshalb selbst weniger Zinsen zahlen müßten – billigere Kredite einzuräumen im Stande wären.

 

e) Was für Geschäftsbanken gelten soll, muß im Prinzip auch für Versicherungen gelten.

 

 

Direkt für den Bürger

 

a) Die Politik muß durch eine dynamische Währungs-/Konjunkturpolitik Vollbeschäftigung und damit für die Bürger Einkommenssicherheit auf hohem Niveau schaffen, damit die Bürger ihr eventuell aufgenommenen „Investitionskredite“ (für Ausbildung, Gewerbebetrieb, Wohnung) immer sicher bedienen können.

 

b) Die Politik darf die Bürger nicht explizit zum Schuldenmachen aufrufen. Es ist unsolide, von der Konjunkturpolitik abhängige Bürger zum Schuldenmachen zu animieren, um gegebenenfalls Güterabsatz von Wirtschaftsunternehmen zu fördern.

 

 

Was können und sollten die Bürger von sich aus tun? -

Folgendes beachten:

 

a) Stichwort: Verleih an Private

Merke: Schenken ist Schenken. Aber Verleihen ist nicht Schenken. Vielmehr bedeutet Verleihen Risiko. - Da sollte der Verleiher konsequent darauf achten, daß jedenfalls nicht er das Risiko übernimmt. Er sollte dagegen immer - im Prinzip – sicherstellen, daß er sein Leihgut oder Gleichwertiges garantiert zurückbekommen wird, zurückbekommen kann. Das mag für den Leihnehmer unangenehm sein, umständlich, peinlich; aber wenn der Kreditgeber sein Geliehenes später nicht zurückbekommt, ist das für diesen unangenehm etc.. Möchte der Leihgeber gern pflegeleicht und großzügig sein, d.h. für den Leihnehmer dessen Risiko übernehmen oder es mit diesem gemeinsam tragen, sollte er sich vernünftigerweise kritisch fragen, ob er in dem Augenblick der Transaktion auch Schenker zu sein bereit wäre. Wenn man das einem Leihnehmer freundlich erklärt, ist der wohl meistens einsichtig.

 

b) Stichwort: Rentenversicherung

Wenn ein Erwerbstätiger seinen Lebensunterhalt absichern möchte für die Zeit, zu der er nicht oder nicht mehr erwerbstätig sein kann oder sein möchte, ist es jedenfalls viel vernünftiger, eine entsprechende Versicherung auf Gegenseitigkeit abzuschließen als eine sogenannte Kapital-(Alters-/Renten-)Versicherung. Im Prinzip ist die staatliche Rentenversicherung besser als jedes von den privatwirtschaftlichen Versicherern angebotene Konzept. Die staatliche Rentenversicherung ist einmal – im Prinzip - sicherer, weil die Politik immerhin – im Prinzip - für sie bürgen muß. Auch größere Markt-Unternehmen können pleitegehen. Zweitens ist Kapitalversicherung keineswegs gewiß ertragreicher. Wenn eine „Straßburg-Rüdesheimer“ aufgrund der Gesamtwirtschaftslage keine interessanten Gewinne machen kann, kann sie auch keine solchen an ihre Kunden weitergeben. Von dem Verwaltungsaufwand und dem Eigengewinn-Streben der „Konzerne“ einmal abgesehen. Drittens ist die Kalkulationsgrundlage bei einer Kapital-Ansparversicherung für den Versicherungsnehmer nur ein Lotto-Spiel. Der hier Versicherte weiß ja nicht, wie lange er leben oder wie früh er sterben wird; also weiß er nicht, auf welche Summe hin er sparen sollte.

 

c) Stichwort: Aktien/Anleihen

Nur wenige Aktien- und Anleihensparer wissen, wie erfolgreich oder sicher “ihr“ Unternehmen ist. Sie haben da meistens auch nicht den geringsten direkten oder politischen Steuerungseinfluß. Man sollte also auch nur „Insidern“ das entsprechende Geschäft überlassen. Im Prinzip. Es sei denn, man möchte Lotto-Spielen. Dann kann man zwar sehr wohl gewinnen – aber auch viel oder fast alles verlieren. Will man dann nur ein vielleicht wichtiges und lobenswertes Zukunftsprojekt durch seine Mitinvestition unterstützen, dann sollte man darauf hinwirken, daß möglichst viele oder alle Bürger – dann mit Kleinstbeträgen – sich hier engagieren. – Wohl gemerkt: Großaktionäre verdienen nicht an den lächerlich niedrigen Dividenden ihrer Anlagen sondern am Handel mit den hier gemeinten Wertpapieren. Aber welcher „Volksaktionär“ ist schon auch kompetenter Händler?

 

d) Stichwort: Banken/Sparkassen befragen

Es ist nicht verständlich aber wahr: Wohl kaum ein Sparer fragt seine Sparkasse oder Bank, was die mit seinen Spareinlagen macht. An wen sie diese und wie sicher sie diese weiterreicht. Zwar hat eine Bank in der Regel ein komfortableres Dach über dem Kopf als der Tonnenbesitzer Diogenes, aber gewiß sicherer ist das Geld dort auch nicht angelegt. – Es sei denn: Man verlangt von seinem Geldinstitut sicherer Auskunft darüber, an wen genau man weiterverleiht. - Warum darf der Sparer nicht wissen, wer da und wie und mit welchem Ziel mit seinem Geld arbeitet? Warum darf ein sogenannter Schuldner anonym wirtschaften? – Es mag heute nicht gerade üblich sein, daß Geldinstitute Listen – zumindest – ihrer größeren Kreditnehmer öffentlich auslegen. Aber ist es für den „Schuldner“ denn ehrenrührig, wenn er sich als kreaktiver und aktiver Investor mit Fremd-/Leihkapital outet? Nein, ein solches Verfahren würde sogar die Zinskosten senken.

 

 

Nur so kann die „Finanzkrise“ in Deutschland schnell, vernünftig, sozial überwunden werden !

 

Es herrscht verbreitet Katastrophenstimmung in unserem Land. Die Medien rufen „Panik“ und „Apokalypse“. Dabei – das muß als erstes bestimmt festgestellt werden – haben wir es bei uns ganz und gar nicht mit einer wirklichen Katastrophe zu tun. Eine diesbezügliche Angst ist auf keinen Fall tatsächlich begründet.- Eine wirkliche Katastrophe wäre – per Definition und ruhig bedacht – ausschließlich dann gegeben, wenn es sich bei ihr um eine Naturkatastrophe handelte. Wenn ein Meteorit auf die Erde zurasen, eine Seuche alle Pflanzen, Tiere und Menschen vergiften, eine dunkle Eiszeit anbrechen würde, wenn also Gott die Erde aufgeben hätte und wir Menschen dagegen nichts tun könnten,  dann wäre von einer Katastrophe zu reden, nur eine derartige Entwicklung wäre für uns Menschen ernsthaft, letztlich relevant. – Doch es wächst das Korn gewiß auch im kommenden Jahr, die Kühe geben weiterhin Milch und die Sonne wird Tag für Tag scheinen – und zwar ganz und gar unberührt von der aktuellen Gegebenheit, daß irgendwo ein paar Banken in Schwierigkeiten gekommen sind. – Wenn also das von uns Menschen zu verantwortende Organisationsinstrument Währung derzeit nicht hinreichend – ganz offensichtlich ganz und gar nicht hinreichend – funktioniert, ist das absolut keine Katastrophe. Denn wir Menschen können unsere Währung jederzeit reparieren oder so umgestalten, daß sie in Zukunft zufriedenstellend und problemlos funktioniert. Und das sollten wir tun, schnellstens, aber dabei ruhig und vernünftig!

Unseren Staat haben wir uns zu dem Zweck eingerichtet -, nein, nicht dafür, daß er für „Schlaraffenlandmenschen“ arbeitet, zaubert oder Wunder wirkt -, daß er sich so organisiert, daß es den arbeitenden und auch den arbeitsunfähigen - Menschen so gut wie möglich geht und daß diese Menschen möglichst keinen von Menschen zu verantwortenden Schaden nehmen. Das wichtigste Organisationsinstrument unseres Staatswesens , das nicht – jedenfalls nicht unmittelbar - einer sogenannten Höheren Gewalt unterliegt, sondern das ausschließlich in der Verantwortung der Menschen beziehungsweise ihres Staates liegt, ist das Geld, mittels dessen wir die Produkte unserer Arbeit untereinander austauschen und durch Sparen für Notfälle vorsorgen können. Wenn es das Geld nicht gäbe, lebten die Menschen heute noch auf Bäumen oder in Höhlen. Und seitdem es das genannte Instrument gibt, ging es den Menschen immer gut, wenn das Instrument gut funktionierte, dagegen schlecht, wenn es nicht gut funktionierte.

Wenn die in Deutschland eingesetzte Währung derzeit nicht gut funktioniert, wie wir beobachten, droht das zumindest an, daß Menschen deshalb Schaden nehmen können. Deshalb muß sich der Staat als Organisator der Währung jetzt gegebenenfalls in Verantwortung nehmen lassen. Wobei in diesem Zusammenhang mit Staat nicht einige Politiker sondern alle Mitglieder unseres Staatswesens gemeint sind. Der Staat, das sind wir.

 

 

Eilige Sofortmaßnahmen:

 

Grundsatz: Die Bundesrepublik Deutschland schützt und entschädigt gegebenenfalls alle ihre Bürger, aber in keinem Fall Banken oder Sparkassen. Der Staat ist nicht für Wirtschaftsunternehmen da sondern für die Menschen, die sich zu ihm zusammengetan haben.

 

Die dringendsten Sofortmaßnahmen:

 

a) Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundeskanzlerin, den Finanz- und den Wirtschaftsminister, den Bundestagspräsidenten und möglichst die Vorsitzenden aller Bundestagsfraktionen, garantiert durch mehrfache Veröffentlichung einer entsprechenden Erklärung in allen Medien und durch Unterzeichnung eines entsprechenden Dokumentes: Alle Bürger unseres Landes sowie Wirtschaftsunternehmen, die nicht Banken oder Sparkassen sind, werden für alle Ausfälle entschädigt, die dadurch entstehen, daß ihre auf Spar-, Sparbrief-, Festgeld-, Tagesgeld- und Girokonten-Verträgen gegen Banken und Sparkassen beruhenden Forderungen von den betreffenden Geldinstituten nicht termingerecht zurückgezahlt werden können. Mit einer entsprechenden Erklärung der Geldinstitute kann sich jeder der genannten Gläubiger sein Geld sofort von der anschließend unter b) genannten bundesstaatlichen Einrichtung zurückholen. Die im Augenblick nicht erfüllbaren Forderungen gehen sodann auf die Bundesrepublik Deutschland über. – Diese Verpflichtungserklärung muß sofort abgegeben werden, damit die Öffentlichkeit absolut beruhigt ist.

 

b) Die unter a) genannten politischen Instanzen kündigen sofort an und realisieren sodann umgehend folgende Maßnahme: Die Deutsche Bundesbank überweist schnellstens an einen neuen, vom Bundeskanzleramt verwalteten Spezialfond einen zinslosen und unbefristeten Kredit in Höhe von 100 Milliarden Euro.

 

c) Für den Fall, daß dieser Kredit von der Europäischen Zentralbank oder von sonst wo aus dem EU-Ausland verhindert oder wesentlich verzögert werden kann, gibt die Politik diesem Spezialfond sofort ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Einheiten einer neu einzurichtenden deutschen Zweitwährung (Deutsche Mark ?). Diese Zweitwährung wird zum zweiten gesetzlichen Zahlungsmittel Deutschlands erklärt, sein Wechselkurs zum Euro auf ein Verhältnis 1:1 dauerhaft festgesetzt.

 

d) Es wird die Option eröffnet, daß sowohl das Sondervermögen des Spezialfonds in Euro als auch in der Zweitwährung erforderlichenfalls nach einiger Zeit erhöht wird.

 

e) Zwecks kräftiger Belebung des Absatzes und damit der wirtschaftlichen Stärkung der produzierenden Wirtschaft, ihrer kreditwirtschaftlichen Stabilität sowie der Sicherung bestehender und der Schaffung neuer Arbeitsplätze bis zur völligen Überwindung der derzeitigen Massenerwerbslosigkeit gewährt ab frühestmöglichen Termin der Finanzminister jedem unselbständig tätigen Bürger, jedem Rentner/Pensionär sowie jedem Erwerbslosen beziehungsweise Hartz-IV-Empfänger für zwölf auf den Beginn der Aktion folgende Monate einen Einkommenssteuernachlaß in Höhe von monatlich 300 Euro. Wer keine oder weniger als 300 Euro Steuern bezahlt, bekommt auf Antrag eine entsprechende Gutschrift. Diese Aktion wird auch sofort angekündigt, damit unter den Bürgern schnellstens Optimismus aufkommt.

 

f) Der nach e) entstehende Steuerausfall wird dem Bundesfinanzminister aus dem Spezialfond des Bundeskanzleramtes refinanziert.

 

g) Falls die Steuerausfälle seitens des Spezialfonds mit der neu eingeführten Zweitwährung refinanziert werden müssen, weil dessen Ausstattung mit oben erwähntem zinsfreien und unbefristeten Bundesbankkredit in Euro nicht oder nur zu spät möglich war, kann das Bundesfinanzministerium anschließend in jede Richtung auch mit dieser Zweitwährung bezahlen. Auf diese Weise fließt die Zweitwährung als gesetzliches Zahlungsmittel in den Markt ein, läuft dort um und wirkt als konjunktursteigerndes Medium.

 

h) Geschäftsbanken und Sparkassen werden vom Staat - wie unter 3) erwähnt - in keiner Weise gestützt oder für Verluste entschädigt. Wenn in einer Kreditkette Geldinstitute zahlungsunfähig werden, Konkurs anmelden müssen, weil sie ihre eigenen Forderungen nicht realisieren können, gehen zwar einerseits die genannten Forderungen wie das Eigenkapital des Instituts formal auf die Gläubiger über, wenn diese aber am Ende die Außenstände auch nicht eintreiben konnten und das Eigenkapital ebenfalls nicht entsprechend groß genug ist, erleiden sie gegebenenfalls das gleiche Schicksal wie ihre Vorgänger. Die Bundesrepublik Deutschland tritt nur ein, wenn, am Ende einer Kette, der geschädigte Gläubiger ein einzelner Bürger oder ein Unternehmen des Nicht-Bankenbereichs ist. (Siehe. a) !).

 

i) Es ist freigestellt, daß sich jederzeit neue Banken und Sparkassen etablieren und daß die alten und die neuen auch Zahlungsverkehr und Konten über die Zweitwährung abwickeln; es bleibt ihnen auch freigestellt, ob sie auf das Geschäft mit der Zweitwährung verzichten wollen.

 

j) Die Bundesrepublik Deutschland muß alle bisherigen anderen eingeleiteten oder geplanten Maßnahmen, die die derzeitige „Finanzkrise“ mildern oder überwinden sollen, auf Eis legen, da sie einer unbedingt notwendigen grundlegenden Reform des gesamten deutschen Währungs-, Kredit- und Bankwesens zuwider laufen könnten. Eine entsprechende Reform ist u.a. deswegen absolut unverzichtbar, weil sich sonst die aktuelle Krise zur gegebenen Zeit wiederholen würde.  

 

 

Wo ist das Geld, d.h.die Kaufkraft und das Kapital geblieben?

 

Demjenigen, für den diese Frage schon zum jetzigen Zeitpunkt von dringendem Interesse ist, kann auf eine entsprechende Anfrage kurzfristig die gewünschte Aufklärung gegeben werden. Hier soll auf weitere Woltmann-Zeitler-Brief verwiesen werden. Wirklich nötig ist im Augenblick nur, zur Kenntnis zu nehmen und darauf zu reagieren, daß auf dem Markt enorm viel Geld (Kaufkraft) fehlt, was den Wirtschaftskreislauf in katastrophaler Weise beeinträchtigt. – Und wenn das im Augenblick „verschwundene“ Geld plötzlich wieder auf dem Markt Nachfrage ausübt, gibt es dann eine Geldwertminderung, eine Inflation ? Antwort: Absolut nein ! Kaufkraft auf dem Markt fehlte schon vor der aktuellen Krise, weshalb nicht das ganze Güterangebot – in der Summe gesehen – abgesetzt werden konnte, jenes Güterangebot, das alle Arbeitswilligen, die in Beschäftigung Stehenden plus den Erwerbslosen, erstellen könnten. Es herrschte und herrscht ja Massenerwerbslosigkeit.

 

Auf die Frage, wer die mächtigste Instanz im Lande sei, gab Josef Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, einmal die Antwort: „Ich meine das sehr ernst, wenn ich sage, daß die Macht in unserem Lande bei der nationalen Politik liegt und nicht bei der Wirtschaft“. – Wir sollten davon ausgehen, daß der Bankmanager seine Feststellung tatsächlich ehrlich gemeint hat. Es ist nur leider zu sehr wahr, daß die Politik ihre Macht in Finanz-, Wirtschafts- und Währungsfragen oft nicht wahrnimmt oder falsch einsetzt, Fehlentwicklungen einfach zuläßt, auch wenn sie den Menschen schaden und am Ende gar ins Chaos führen. Es ist so, daß die Wirtschaft, gemeint ist speziell die Kreditwirtschaft, tut was sie will, weil sie nicht durch von der Politik vorgegebene Rahmenbedingungen gezügelt wird. Und es ist so, daß die Wirtschaft im allgemeinen auf Grund der schlechten, von der Politik zu verantwortenden währungspolitischen, konjunkturpolitischen Rahmenbedingungen dazu verführt wird oder sich gezwungen glaubt, gefährliche Risiken einzugehen. In der Frage der aktuellen „Finanzkrise“ ist die Politik nun dringend gefordert, die Zügel und die Peitsche in die Hand zu nehmen.

 

Ein Interview (gekürzte Fassung):

 

Europas Rettung

durch nationale Zweitwährungen !

Und wie funktionieren die?

 

Frage: Ja, ich möchte wissen, wie eine nationale Zweitwährung funktioniert!

Antwort: Je nach dem, was sie bewirken soll. Und ob sie entsprechend ihrer Aufgabe hinreichend ausgestattet ist und angemessen organisiert wird.

 

F.: Dann also: Was soll eine Zweitwährung bewirken?

A.: Im Zusammenhang mit dem Euro ist es Aufgabe einer nationalen Zweitwährung, dafür zu sorgen daß innerhalb des gesamten Euroraums kurzfristig das Gesamtvolumen aller sowohl produktionstechnisch und ressourcenmäßig erstellbaren wie bedarfsentsprechenden Waren gegen kaufaktives Geld, also Kaufkraft, abgesetzt werden kann. Daß also auf dem Markt hinreichend viel Geld umläuft, Nachfrage ausübt, Absatz ermöglicht, Produktionen sinnvoll macht und Erwerbsbeschäftigung sichert.

 

F.: Und das kann der Euro nicht auch allein?

A.: Nein, das kann er nicht allein!

 

F.: Und warum kann der Euro das nich ?

A.: Weil sich die Menschen der Euro-Mitgliedsstaaten und dann deren maßgebliche wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Anführer jedenfalls derzeit nicht auf eine gemeinsame Geldmengenphilosophie einigen können.

 

F.: Was versteht man unter „Geldmengenphilosophie“ und warum soll man sich in Euro-Europa nicht über eine solche einig werden können?

A.: Eine „Geldmengenphilosophie“ ist die Vorstellung vom Maßstab für eine optimale Geldmenge, von Gründen für deren Regulierung und von dem Prozedere, wie die Regulierung vorgenommen werden sollte. Hierzu:

a) Wenn in Euro-Europa immerzu eine hinreichend große Geldmenge umlaufen soll, wie oben festgestellt, müssen dies alle maßgeblichen wirtschaftspolitisch relevanten Kräfte zunächst einmal überhaupt erst wollen.

 

F.: Nanu, wollen das denn nicht alle? Wer will denn keine Vollbeschäftigung, die doch durch ausreichende Absatzmöglichkeit gegen ausreichend viel Kaufkraft, also Geld, geschaffen würd ? – Etwa die Ökoisten nicht, die sich vor - ihrer Meinung nach – zu viel Wirtschaftswachstum fürchten, weil dies die Umwelt schädige und zu viel Ressourcen verbrauche ?

A.: b) Die Ökologen nur in zweiter Linie. Diese wohlmeinenden Warner, die ja in erster Linie das Allgemeinwohl im Auge haben und nicht vordringlich Eigeninteressen, kann man, wenn man mit ihnen verständnisvoll diskutiert, schon dahingehend aufklären, daß wirklich wirksames ökologisches Wirken Wirtschaftswachstum geradezu unabdingbar voraussetzt. Über diese Tatsache kann allerdings in diesem Interview aus Zeitgründen nicht hinreichend ausführlich referiert werden.

 

F.: Wer aber dann ist derzeit maßgeblich gegen die Herausgabe von hinreichend viel umlaufendem, konjunkturförderndem Geld?

A.: c) Da kann man auf keinen Fall jemanden Konkreten benennen; und verallgemeinern darf man da schon gar nicht. – Versuchen wir es so zu sagen: In Zeiten schwacher Konjunktur, also höherer Erwerbslosigkeit, tendiert das breite Lohnniveau naturgemäß nach unten. Und man muß deshalb wohl Unternehmer verstehen, die an einer Vollbeschäftigung weniger interessiert sind.

 

F.: Oh, oh ! – Und wer noch ist nicht an einer gesunden Hochkonjunktur durch ausreichend viel umlaufende Kaufkraft interessiert ?

A.: d) Eine zweite, ziemlich große Gruppe von Ängstlichen wehrt sich vor im Prinzip jeder Geldmengenvergrößerung, weil man von der katastrophalen Inflation in Deutschland vor 1923 gehört hat, im Verlauf derer damals Trillionen-Geldscheine gedruckt wurden, weshalb dann eine Briefmarke zuletzt tatsächlich 1 Billion kostete. Die entsprechende Angst sitzt noch heute tief, obwohl jetzt ja nur so viel Geld ausgegeben werden soll, daß das Gesamtvolumen aller … . Ich sagte es schon. Güter im Wert von vielen Trillionen waren seinerzeit selbstverständlich nicht produzierbar, heute dagegen warten riesige Gütermengen auf Nachfrage und ist wegen der deshalb geforderten Kaufkraftvermehrung eine Geldwertminderung absolut nicht zu befürchten.

Umgekehrt: Oder jemand der weiß, daß u.a. über die Geldmenge der Wert des Geldes bestimmt

Wird, der ist im Prinzip daran interessiert, daß diese Geldmenge selbst dann nicht vergrößert wird, wenn doch zur betreffenden Zeit das Güterangebot und der Bedarf größer werden. Weil dann
der Wert seines Geldes steigt. Der spekuliert dann auf Geldwertsteigerung, auf Deflation.

 

F.: Und wer weiter ist gegen eine Vergrößerung der Geldmenge ?

A: e) Jedenfalls entsprechend nicht interessiert ist jemand, der den Bedarf der Menschen eingeschränkt halten möchte. Der für mehr Kaufzurückhaltung, diesbezügliche Bescheidenheit, ja Selbstbeschränkung plädiert. Ein achtbarer Philosoph also. – Weniger Bedarf bewirkt weniger Nachfrage; weniger Nachfrage benötigt weniger Kaufkraft, Geld.

 

F.: Und, sprechen wir nun vom Prozedere einer Geldpolitik. Was sonst noch behindert eine vielleicht doch wünschenswerte angemessene Geldmengenvergrößerung?

A.: Folgende von den meisten Notenbanken geübte unsinnige Praxis: Da es dem heutigen Mainstream entspricht, die Geldmenge nicht „einfach so“ zu vergrößern – soll sie ja gar nicht, nur angemessen -, setzt die Notenbank vom Markt benötigtes Geld meistens nicht gewissermaßen endgültig in Umlauf sondern verleiht es nur. Sie verleiht es etwa so, wie wenn eine Klinik einem bedürftigen Blutempfänger eine Blutspende nur leihweise verabreichen würde. Der Patient Markt wird auf diese Weise zum Schuldner; und da das Schuldenmachen grundsätzlich verpönt ist und außerdem noch Zinsen kostet, was im hier behandelten Fall besonders kurios ist, weil die Notenbank ihrerseits ja keinen entsprechenden Gläubiger hat sondern das Geld selbst macht und die Zinsen an den Staat weiterreicht – als zusätzliche Steuer gewissermaßen -, wird vom Markt für den Geldkreislauf benötigtes Geld prinzipiell nur zögerlich „geliehen“, also knapp gehalten, ggf. zu knapp. Es wird speziell dann weniger „Kreditschuld“ aufgenommen, was die Geldmenge vergrößern würde, wenn sich Investitionen weniger lohnen, und dies dann genau deswegen, weil zu wenig umlaufendes Geld nur zu wenig Nachfrage ausüben kann.

 

F.:Verrückt?

A: Ja, verrückt ist das.

 

F.: Und u.a. dieses Verrückte kann man in Euro-Europa also nicht gerade rücken? Warum nicht?

A.: Weil man in einer Gesangsgruppe aus weniger Mitgliedern immer leichter Harmonie erzielen kann als in einem Chor. Und ein Solist es da noch leichter hat. Kleinere Währungseinzugsgebiete sind einfach leichter in Übereinstimmung mit allen Interessierten zu organisieren.

Aber es gibt einen grundsätzlichen, gewissermaßen systemimmanenten Hauptgrund dafür, warum es mit einer Währung für viele Staaten nicht klappen kann. Für viele und dabei so verschiedene wie die Euro-Europas.

 

F.: … ? ...

A.: Es ist geradezu ein „Naturgesetz“, daß eine Währung für ihr Einzugsgebiet immer umso besser arbeitet, je kleiner dieses ist. Die Welt ist voller entsprechender Belegbeispiele. Denn Kaufkraft fließt immer überwiegend dorthin, wo bereits viel Kaufkraft aktiv ist. Randgebiet drohen da auszudörren. Zum Münchner Oktoberfest fließt mehr Geld als zum Dorffest hinter den Bergen, weil in München mehr „Güter“ angeboten werden, weil da mehr Geld Nachfrage auszuüben verspricht – und dann auch ausüben wird. – Das Naturgesetz kann man an einem banalen Modellbeispiel aus der Physik für Anfänger demonstrieren.

 

F.: Und der Euro fließt dann immer aus den ärmeren in die reicheren Randgebiete ab?

A.: So ist es. – Und die „Griechische Krankheit“, die heute auch in Italien, Spanien, Portugal, Cypern etc. für Angst und Schrecken sorgt, ist eine Folge der Mißachtung dieses Naturgesetzes. Deutschland z.B. bemühte sich immer erfolgreich, möglichst viele Luxusautos - und Panzer – nach Griechenland zu verkaufen, während es vom „Griechischen Wein“ per Saldo mehr den entsprechenden Udo-Jürgens-Schlager schätzte als das besungene Getränk als solches.

 

F.: Und da soll dann eine Zweitwährung helfen?

A.: Ja, da wird eine Zweitwährung speziell den weniger entwickelten Räumen, aber überhaupt überall hin, die Kaufkraft liefern, die abgeflossen ist oder von vorn herein zu wenig vorhanden war, weil die Euro-Notenbank zu wenig Euro insgesamt, für das gesamte Euro-Gebiet, emittiert hat. Damit dann überall das Gesamtvolumen an Gütern abgesetzt werden kann, das … . Nun, das hatten wir ja schon.

 

F.: Sollen oder müßten nun alle bisherigen Euro-Länder zu dem Experiment gezwungen werden ?

A.: Nein, absolut nein. Eine Zweitwährung kann, kann jedes Euro-Land – als DM (oder Konjunktur-Mark - KM), als Franc, als Lira, als Drachme, als Gulden – einführen, in welchem auf dem jeweiligen  Binnenmarkt nicht genügend Güter gegen Euro abgesetzt werden können.

 

F.: Und geht es da um ein „Experiment?

A.: Das Prinzip Zweitwährung ist absolut kein ungeprüftes, erfolgsunsicheres Experiment mehr. Hier mag allenfalls über Details der Ausführung noch nachgedacht werden sollen. Das Prinzip hat sich – selbst unter ungünstigen Bedingungen und dilettantisch oder unnötigerweise fehlerhaft bzw. unvollkommen praktiziert - hinreichend oft praktisch voll bewährt. In Städten, in Regionen. Die Erfolge haben jeweils weltweit bei Experten Aufsehen erregt und Anerkennung gefunden. Selbst das Prinzip „Tauschring“, das bisher und heute immer wieder da und dort praktiziert wird, handelt ja praktisch mit einer Zweitwährung. Mal so organisiert, mal anders. Und die Tauschringe sind ja prinzipiell immer erfolgreich, mag auch der Erfolg jeweils lächerlich klein sein, weil die jeweiligen „Experimente“ ja eben nur in einem Mikrokosmos laufen. Vergrößert und verbessert passen sie dann aber sehr wohl auf ganze Staaten.

 

F.: Lassen wir jetzt all die „Tauschringe“ draußen im Land ihre kleine „Währungspolitik“ zunächst einmal weiterbetreiben. Wenden wir uns aber selber nationalen Zweitwährungen zu. – Wie führt man die ein? Und wie stattet man sie aus? Organisiert man sie? Und wie arbeiten die? - Bitte, ja?

A.: Die Schritte:

a) Die interessierten Euro-Staaten, die möchten, daß ihre Binnenkonjunktur so belebt wird, daß … - klar, ja? -, richten für sich ein neues euro-autonomes Währungsamt an; nur ein sehr kleines ist da erforderlich.

 

F.: Dessen Aufgabe …

A.: … dessen alleinige Aufgabe es ist, gemäß Anweisung des nationalen Wirtschaftsministeriums, das für die Wirtschaft eines Staates, dessen Konjunkturlage zuständig ist und dessen nachgeordnete Behörde das Währungsamt ist, ggf. marktbelebendes, die Binnennachfrage steigerndes zu-sätzlich zum Euro Zweitgeld in Umlauf zu setzen.

 

F.: Dafür gibt es doch – in Deutschland – die Deutsche Bundesbank.

A.: Die bleibt, als quasi Zweigstelle der Europäischen Zentralbank, die für den Euro zuständig ist, - jedenfalls zunächst so wie bisher - bestehen. Ob auch die Funktion dieser Zentralbank – in Deutschland etwa – reformiert werden sollte, soll hier nicht erörtert werden. Uns geht es hier um die nationale Zweitwährung, die das Währungsamt managed, das dagegen keinerlei sonstige Geschäfte betreibt, Bankgeschäfte etwa wie Kredit-, Devisengeschäfte, Überweisungen etc..

 

F.: Wie viel Zweitgeld gibt das Währungsamt aus? An wen fließt es?

A.: b) Für das „wie“ gäbe es eine Formel, die uns aber nicht weiterhilft, da sie Variablen enthält, die praktisch nicht festzumachen sind. Das Währungsamt sollte deshalb – aufgrund der Wahrnehmungen des Wirtschaftsministeriums – solange und in Raten - Zweitgeld emittieren, bis auf dem Binnenmarkt – mit Hilfe dieses Zweitgeldes – alle Güter …

 

F.: … ja, alle Güter … . Siehe vor!

A.: Hier etwas Grundsätzliches: Unsere Zweitwährung, die wir hier besprechen, ist eigentlich gar keine richtige Zweitwährung sondern – neben dem Euro - ein ergänzender, komplettierender, vervollständigender Teil der Gesamtwährung. Die Zweitwährung ist wie ein Partner, der das kann, was der andere nicht allein hinreichend kann, der ergänzt, was dem anderen fehlt, damit so die gemeinsame Aufgabe erfüllt werden kann, die wir ja nun oft genug angesprochen haben. – Wenn der Euro sie nicht allein schafft, die Aufgabe, weil die Europäische Zentralbank insgesamt zu wenig von ihm ausgegeben hat oder zu viel von ihm von einem „Randstaat“ in die prosperierende Mitte abgeflossen ist, hilft die Zweitwährung da, wo der Euro nicht ausreicht. – Wir müssen uns das so vorstellen, als wäre eine Einheit des nationalen Zweitgeldes in einer Geldbörse ein Euro-Geld-Schein mit dem Aufdruck „Zweitgeld“. Das dann allerdings nicht von der EZB ausgegeben sondern von einem nationalen Währungsamt dem Euro beigegeben, zur Seite gestellt worden ist, den Euro unterstützend, ihm aufhelfend. Weil dieser Euro in einem einzelnen Staat nicht wirkungsvoll genug präsent ist, weil von der Zentrale zu wenig von ihm emittiert oder zu viel von ihm nach draußen abgeflossen ist. Was die Zweitwährung – Achtung: wichtig ! – grundsätzlich nicht tut. Deshalb mußte das Währungsamt gewissermaßen beispringen. Währung das ist dann: Euro und Zweitgeld, gleichwertig nebeneinander. Euro für „draußen“ und drinnen, Zweitgeld für „drinnen“.

 

F.: … Halt! – „Gleichwertig nebeneinander„ ? Gleichwertig 1:1?

A.: Aber selbstverständlich ! „An wen fließt es“, wurde gefragt. So kommen wir auf die „Gleichwertigkeit“.

Das Währungsamt gibt die erforderliche zusätzliche Kaufkraft Zweitwährung – in Deutschland eine Konjunktur-Mark/KM? – an das Haushalts-/Finanzministerium. Dies darf das Zweitgeld dann allerdings nicht selbst verbraten sondern muß in voll entsprechender Höhe – 1:1 – die Steuerbürger entlasten. Das zunächst praktisch nur in Euro.

 

F.: Jetzt hat also der Bürger mehr Euro zur Verfügung. Und der Staat hat zwar weniger Euro, weil er weniger Steuern einnimmt, aber entsprechend viel „Konjunktur-Mark“ – vom Währungsamt überwiesen bekommen. Und jetzt ?

A.: c) Nun zahlt der Staat alles, was er zahlen muß – Staatsaufträge an die Wirtschaft, Löhne für sein Personal etc., mit Euro, die er ja auch noch einnimmt, da die Steuerbürger durch die Staatsgutschrift nicht voll entlastet worden sind sondern noch auch Euros überweisen müssen, und jetzt auch mit Zweitwährung. Und jetzt bekommt der Bürger auch Zweitgeld in seine Geldbörse, der Unternehmer in seine Kasse.

 

F.: Und was machen die mit dem Zweitgeld? Was kann man damit machen? Welche Möglichkeit hat man damit? Welche nicht ?

A:  Der Bürger zahlt mit „KM“ – auch mit „KM“, denn ihm fließen ja auch Euro zu - seine Steuern. Er kauft für sich - im Binnenland ein – mit „KM“.

 

F.:Welcher Lieferant nimmt ihm denn dann das Zweitgeld ab? Und zum Kurs 1:1?

A.: Im Inland – nach einer Pause des Überlegens – jeder. - Im Ausland muß man selbstverständlich weiter mit Euro bezahlen. Im Ausland mußte man immer schon mit Devisen bezahlen. Und im nicht europäischen Ausland muß man auch heute noch mit Devisen - das heißt dann nicht einmal: mit Euro - bezahlen.

 

F.: Und im Inland ?

A.: Bitte, hören Sie einmal! Die eventuelle Zweitwährung wird als offizielle nationale Währung eingeführt. So wie die DM in Deutschland und der Euro in Euro-Europa früher eingeführt wurden. Die DM wurde – in Deutschland – als Zahlungsmittel akzeptiert und der Euro wird es in Europa heute. Weil es sich bei beiden Währungen um offizielle staatliche Währungen handelte und handelt, für deren seröse Organisation jeweils der Staat, unsere Gesellschaft als Ganzes also, verantwortlich war und ist. Deshalb wurde den Währungen vertraut, wurden sie akzeptiert. Weshalb soll man da einer nationalen Zweitwährung mit dem gleichen serösen Background nicht auch vertrauen, sie akzeptieren? – Mag ja sein, daß irgendein Bauchdenker sie nicht akzeptieren will, lieber auf den Verkauf seiner Ware, deren Erlös verzichtet; aber dann wird der  Kunde eben zu einem Kopfdenker gehen. – Bitte, entschuldigen Sie, wenn ich hier heftig werde.

 

F.: Und wenn auch „Kopfdenker“ fürchten, die Zweitwährung wäre nicht sicher genug. Sie wäre irgendwann weniger Wert als der Euro, nicht 1:1 mit diesem zu vergleichen, zu wenig oder nichts mehr wert? Wäre nicht hinreichend gedeckt?

A.: Also:

a) Auch mit dem Euro könnten die Verantwortlichen Mist machen, eine Geldwertminderung, Inflation verursachen, wenn sie mehr Euro in Umlauf setzen, als es den Produktionsmöglichkeiten und dem Bedarf entspricht. Genau das wird jedoch bei Emittierung einer Zweitwährung nicht geschehen. Diese den Euro ergänzende Zweitwährung verschafft uns – also gemeinsam mit dem Euro - lediglich die Gesamt-Geld-/Kaufkraftmenge, die die einzelnen nationalen Wirtschaftsräume für sich und damit der Gesamt-Euro-Raum benötigen. Zu einer Inflation kann es hier nicht kommen, da in Europa noch für lange Zeit sehr viel brachliegendes Produktionspotential und sehr viel unbefriedigter Bedarf auf derzeit viel zu wenig Nachfrage ausübendes Geld verzweifelt warten. Fragen Sie da einmal Erwerbslose ohne Job und Bedürftige ohne Geld weil ohne ausreichenden Job!

b) Mir wird übrigens fast übel, wenn ich heute noch immer das Wort „Deckung“ im Zusammenhang mit einer Währung höre. – Der ehrenwerte Wilhelm Hankel schwärmt in der angesehenen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (07.04.13) geradezu von einem Euro „ … stabil wie Gold … wie einst der Dollar … durch Gold gedeckt …“, während die Medien zur gleichen Zeit melden, daß der Preis des (wertsichernden?) Goldes verbreitet rapide sinke. – Hier sei ein für allemal klargestellt: Die einzige „Deckung“, die Geld jemals benötigte und auch nur hatte, war die mögliche Gütermenge, die der tatsächlichen Geldmenge gegenüberstand. Diese „deckende“ Gütermenge ist heute in Euro-Land viel, viel größer als jede heute realistischer Weise zu erwartende „deckungsbedürftige“ Geldmenge, bestehend aus Euro plus Zweitwährung.

c) Und jetzt frage ich einmal zurück: Warum soll eine Zweitwährung einmal weniger wert sein als der Euro oder nichts mehr wert? Wo doch die Zweitwährung im Prinzip der nationale Euro ist. Der Euro, mit dem Aufdruck „Konjunktur-Mark“ oder so. Der Euro, der nicht von der Euro-Zentralbank sondern „hilfsweise“ und zusätzlich von nationalen „Währungsämtern“ ausgegeben wird, weil die EZB selbst durchgängig nicht genug davon konjunkturfördernd in Umlauf freisetzt – und – wie erwähnt: sehr wichtig - weil Zweitwährungen nicht  so sehr von einem Euro-Land in ein anderes entweichen.

 

F.: Fasse ich hier präzise zusammen ?. Die Zweitwährung fließt nach ihrer Ausgabe und Übergabe an den Staat zunächst als Lohn etc. in die allgemeine Inlandswirtschaft? Der Arbeiter oder Beamte finanziert sodann mit dem Binnengeld (und mit Euro, die er auch teilweise als Lohn ausbezahlt bekommt) seinen Lebensunterhalt? Der Käufer und sein Lieferant begleichen per Zweitgeld (zum Teil?) ihre Steuerschulden, Versicherungen etc.? Der Lieferant bezahlt seinen Lieferanten – je nachdem, wie viel er vom Jeweiligen zur Verfügung hat -  anteilmäßig mit Euro oder – sagen wir jetzt einmal – mit France?

A.: Ja, so läuft das ab. Immer 1:1. – Und der Verkäufer, der keine Zweitwährung annehmen oder nicht 1:1 akzeptieren möchte, der geht eben leer aus, verliert den Handel an einen Konkurrenten - der mit dem Kopf denkt. – Bei der Gelegenheit: Wie ein Verkäufer die Preise seines Angebots auszeichnet, in Euro oder KM, ist seine Sache; er bekommt jedenfalls das Geld, das ihm der Käufer zahlen möchte oder kann. Und wenn er sich so oder so verweigert, muß sich der Käufer einen anderen „Laden“ suchen, der immer leicht zu finden ist, wieder einen von „Kopfdenkern“.

Allerdings für den Import ausländischer Waren „läuft“ die Zweitwährung wohl kaum. Wer aus dem ausländischen Euro-Raum importieren möchte, aber in seiner Kasse nicht sowieso genügend Euro findet, der muß durchs Exportieren ins Ausland  Devisen einkaufen, in unserem Fall also Euro. Das war und ist beim Außenhandel doch normal, oder? – Vielleicht kann er aber auch „beim Nachbarn“ seine Zweitwährung gegen Euro eintauschen, wenn der nicht selbst importieren oder ins Ausland reisen möchte. Immer 1:1. Ansonsten wäre der Nachbar einfach nur unfreundlich, denn der bekommt ja für seine Euro im Inland auch nicht mehr als fürs Zweitgeld.

 

F.: Ein paar Kurzfragen mit der Bitte um kurze und überzeugende Antworten: a) Wenn ein Land exzessiv viel Zweitgeld in Umlauf setzen würde, brächte nicht das eine Inflation?

A: Ja, wenn Deutschland zu viel Konjunktur-Mark herausgibt, könnte das die KM am Ende tatsächlich so weit entwerten, wie nach 1921 die damalige RM entwertet worden ist. Weil dann sowohl die Produktionsmöglichkeiten nicht mithalten können und der Bedarf der Menschen nicht mithalten möchte. Ein solch wahnsinniges Vorgehen würde selbstverständlich auch nicht nur den Wert der KM sondern auch den der immer gleichwertigen Parallelwährung, des Euro, herunterreißen. – Aber warum fürchten Sie sich da ? Wir zählen das Jahr 2013 – 90 Jahre nach 1923, 80 Jahre nach Weimar. Kein Politiker in Deutschland ist heute so inkompetent oder unverantwortlich wie die Unverantwortlichen von damals. Außerdem würde das Volk von heute derartige „Führer“ „an Laternenpfählen aufhängen“, hier bildlich angesprochen, was Maßgebliche seinerzeit tatsächlich, wie überliefert ist, ziemlich konkret befürchtet haben.

 

F.: b) Werden Euro-Rechnungen nur durch Euro-Überweisungen, Zweitgeldforderungen nur durch einen Transfer von Zweitgeld beglichen?

A.: Euro ist gleich KM. Deshalb kann jede Forderung mit beiden Zahlungsmitteln beglichen werden. Grundsätzlich. Sofern nicht freiwillig aber ausdrücklich anderes vereinbart worden ist. Man hat – z.B. auch dem Finanzamt gegenüber – eine Steuerschuld von x Währungseinheiten (Euo/KM). Dann kann man auch Euro oder KM überweisen. Gebucht werden Aus- und Eingänge allerdings über getrennte Konten „Euro“ oder „KM“. Denn man kann nur überweisen, was man auf dem speziellen Konto gut hat, und man kann seinem eigenen Konto nur als Eingänge gutschreiben, was man auch tatsächlich erhält. – Allerdings bei Auslandstransaktionen:

 

F.: c) Ja, kann man speziell Auslandforderungen auch mit Zweitgeld abgleichen?

A.: Im Prinzip schon. Aber wohl nur im Prinzip. Wenn der ausländische Zahlungsempfänger sich ein KM-Konto für spätere Einkäufe in Deutschland einrichten möchte oder die KM seinerseits in Deutschland gegen Euro einzutauschen bereit ist, ginge das. - Allerdings läge dieses Verfahren nicht im ernst zu nehmenden Interesse eines Landes mit Zweitwährung. Die Zweitwährung soll ja zu Gunsten der Inlandskonjunktur im Lande bleiben und nicht in der Welt „herumtrampen“. Besser ist, wenn ein deutscher Importeur sich selbst oder über einen anderen Exporteur Deviseneinnahmen durch Export verschafft, dann kann er mit diesen Devisen zahlen.

 

F.: d) Kann man Zweitwährung auch gegen US-Dollar umwechseln? Und zu welchem Kurs ?

A.: Man kann. Oder man könnte. Zum aktuellen Wechselkurs Euro/Dollar, somit Zweitwährung/Dollar. Dann läge aber die Zweitwährung in US-amerikanischen Tresoren und fehlte im Ausgeberland, ggf. in Deutschland – konjunkturhemmend - als Kaufkraft.

An dieser Stelle sollte man noch einmal auf Wilhelm Hankel zu sprechen kommen, der in der anfangs schon erwähnten Wochenzeitung prophezeit hat, verführe man nach seinen Vorstellungen, „würde der neue Euro stabiler als der Dollar“ werden. Nanu, was will uns Hankel da jetzt weismachen? Denn was ist eine „starke Währung“? Und was bedeutet ein „stabiler Wechselkurs“? Woher will Hankel nur wissen, wie „stabil“ der Dollar demnächst dastehen wird? Wo das doch von der amerikanischen Geldmengenpolitik abhängt. Und was denn kann die Euro-Gemeinschaft dann für einen „stabilen Wechselkurs“ zwischen Dollar und Euro sowie dessen Partnerwährung Zweitwährung tun, wenn der Wert des Dollar aufgrund amerikanischer Geldmengenpolitik unstabil schwankt?

 

F.: e) Tauscht die EZB bzw. deren Filiale, die nationale Notenbank, Euro gegen Zweitwährungen oder umgekehrt? Und wie hält es damit ein nationales Währungsamt?

A.:Zunächst einmal ist das nationale Währungsamt keine Bank. Es macht keine Bankgeschäfte sondern emittiert auf Anweisung des Wirtschaftsministeriums bestimmte Zweitgeldmengen. Die gehen raus; und danach hat man gar kein Zweitgeld mehr zum Eintauschen zur Verfügung. Und wenn man kein Zweitgeld zum Herausgeben anbieten kann, kommt man auch nicht in den Besitz von Euro. Kann dann auch diese nicht hergeben.

 

F.: f) Wer bestimmt, ob Löhne etc. in Euro oder Zweitwährung oder in beiden Währungen ausgezahlt werden.

A.: Eine sehr theoretische Frage. Sagen wir es so: Ein Unternehmen, das speziell für den Binnenmarkt produziert, wird leichter in Zweitwährung entlohnen können. Entsprechendes wird der Arbeitnehmer verstehen und ggf. Euro für seine Auslandsgeschäfte eintauschen (Traveller-Schecks). Jemand, der in Frankreich lebt aber in Deutschland arbeitet, wird versuchen, Euro zu kassieren. Oder sich einen anderen Arbeitgeber auswählen. Ein Deutscher, in China tätig, könnte mit den dortigen Scheinen und Münzen zu Hause auch nicht recht zurechtkommen.

 

F.: g) Spart oder erwirbt man Kredite in Euro oder Zweitgeld oder in beiden Währungen? Über welche Währungen laufen Wertpapiere?

A.: Nimmt jemand einen Kredit im Ausland auf, Entsprechendes gilt auch für den Ankauf ausländischer Wertpapiere, muß er Euro – oder ggf. andere Fremdwährungen – akzeptieren. Und die Kredite auch in Euro/Fremdwährung bedienen. Das braucht man wohl nicht besonders zu erwähnen und zu begründen, ja? – Für entsprechende Transaktion im Inland gilt die „freie Arztwahl“. Da können – währungsmäßig – alle Verträge angeboten und akzeptiert werden. Wie bei Versicherungen.

 

F.: h) Und welche Währung bekommt eine Versicherung? Und welche zahlt sie?

A.:Nichtstaatliche Versicherungsunternehmen können - hinsichtlich der Währungsart - Verträge anbieten, wie sie selbst und die Kundschaft sie mögen. Staatliche Versicherungen nehmen Euro und Zweitgeld zum „gleichen Kurs“ an, je nachdem, was der Kunde zur Verfügung hat. Umgekehrt zahlt diese Versicherung je nach Kassenlage mit dem oder jenem Geld.

Noch eine Frage zum Schluß?

 

F.: Ja, bitte, diese: Wäre es nicht einfacher, den Euro ganz aufzugeben und zu rein nationalen Währungen zurückzukehren?

A.: Nun, man mag das ein Chaos nennen, was durch eine Rückkehr zu ausschließlich nationalen Währungen verursacht würde. Man kann alles chaotisch inszenieren, erleben, erfühlen. Eine Katastrophe für die involvierten Menschen und Staaten  brächte es aber nicht. – Aber viel Ärger. Die Befürworter und Gegner des Euro würden sich gegenseitig eine Schlammschlacht liefern. Andere wirtschaftliche Schwierigkeiten den jeweils anders Denkenden in die Schuhe zu schieben sich bemühen. Über angeblichen Nationalismus bei den Gegnern, über undemokratischen Orwell-Zentralismus bei den Befürwortern polemisieren. Der Frieden, jedenfalls die Freundschaft unter den Völkern Europas, würde Schaden nehmen. – Da ist es eher anzuraten, den Euro mit der Zeit immer mehr als eine Art Traveller-Scheck zu verstehen, als „Euro-Handels-Scheck“. Und die Zeit dahingehen zu lassen. Zunächst einmal.

Nicht unbedacht bleiben darf wohl die Tatsache, daß es bei einer Aufgabe des Euro zwischen den sich so trennenden Staaten einen erneuten Streit über den Umrechnungskurs Euro in Landeswährung geben wird. Da gab es schon bei der Euro-Einführung Ungerechtigkeiten und entsprechenden Ärger.

 

F.: Das war’s?

A.: Ja, danke, das war’s für heute.

 

 

Die Ursache der aktuellen Weltwirtschaftskrise –

am Beispiel der Hypo Real Estate

 

Schon über Jahre „drohte“ am Weltwirtschaftshimmel eine schwarze Wolke, genannt „Finanzkrise“. Sogleich kam entsprechende Angst auf, und danach ließ diese Angst auch Deutschland erzittern. - Selbst der höchste deutsche Währungshüter und damit diesbezügliche Gefahrenabwehrer, der Präsident der Deutschen Bundesbank, Prof. Weber, fürchtet sich bald öffentlich und damit panikverursachend vor „unabsehbare Folgen - dieser Krise - für die gesamte deutsche Finanzwelt“ und sah apokalyptische Auswirkungen für so gut wie alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Ihm schauerte vor so etwas wie einem Pleitegeier, der, am Ende die ganze Bundesrepublik Deutschland, jedenfalls deren Marktwirtschaft, deren Wohlstand zertrümmern und wohl schließlich zahllose Menschen in Not und Elend stoßen könnte. Herausgebraust sei dieser angebliche Pleitegeier aus einem Verwaltungspalast in München, aus der Zentrale der Hypo Real Estate Bank, einem Institut, das wenige Wochen zuvor in Europa nur einige wenige Insider kannten. Und schließlich, nach zahllosen wohl ziemlich aufgeregten Gesprächen mit dem Bundesbankpräsidenten, beschlossen die deutsche Bundeskanzlerin Merkel und deren Finanzminister Steinbrück der nunmehr schlagartig bekannten Hypo Real mit sage und schreibe 50 Milliarden Euro – und bald danach mit immer mehr Staatshilfen – am Ende aus dem Bundeshaushalt und damit zu Lasten der deutschen Steuerzahlers - beispringen. – Was war wirklich passiert, wie konnte es zu dem erschreckenden Problem kommen, und was hätte man wirklich vernünftigerweise tun sollen? - Die Antwort ganz einfach und kurz:

 

Die Hypo Real hat in den letzten Jahren sehr viel Geld verliehen, „investiert“ in Immobilien – und zwar langfristig. Inzwischen stellt sich heraus, daß die Leihnehmer ihre Schulden kaum oder nicht zurückzahlen, geschweige denn ordentlich verzinsen können. Die „Geier-Bank“ bekommt deshalb nicht so viel, jedenfalls nicht so schnell Geld zurück, wie sie ursprünglich erwartet hatte. Sie ist deshalb nicht liquide – genug -, um den anderen Banken, von denen sie das von ihr weiterverliehene Geld ihrerseits geborgt hatte – und zwar überwiegend kurzfristig -, deren Geld zurückzahlen zu können. – Früher üblicherweise hätte sich die Hypo Real die Summen, die sie jetzt – sagen wir: an die Banken A, B und C - zurückzahlen muß, aber aus ihrer eigenen Kasse jetzt nicht – oder überhaupt nie – zurückzahlen kann, da ihre Gläubiger, die Immobilien-Investoren, ihr zu wenig oder kein Geld überweisen, bei den Banken D, E und F neu geliehen, „aufgenommen“. Aber die Banken D, E und F gewähren der Hypo Real keine Kredite mehr, da sie davon Wind bekommen haben, daß diese „klamm“ ist. Und jetzt sieht die Hypo Real schlecht aus. Sie kann die Banken A, B und C nicht zufriedenstellen.

 

Und jetzt die Hypo Real eine rettende Idee - in zwei Varianten: Entweder soll die Bundesrepublik ihr das fehlende Geld – immerhin rund 50 Milliarden Euro - leihen – beziehungsweise einem eventuellen anderen Leihgeber gegenüber eine entsprechende Garantie abgeben, oder sie soll der Investment-Bank deren Forderungen abkaufen. Das heißt: Entweder kann die Hypo Real – erste Variante der Idee - niemals an den Bund zurückzahlen, dann hat der Steuerzahler eine entsprechende Summe verloren, oder der Bund muß seine erworbenen faulen Forderungen selbst einzutreiben versuchen, und wenn ihm das nicht – oder nicht in vollem Umfang gelingt -, zahlt ebenfalls der Steuerzahler für die Wette, die die Hypo Real verloren hat. – Halt ! So etwas darf man korrekter- und vernünftigerweise nicht machen! Statt dessen:

 

Stattdessen muß die Bundesrepublik Deutschland – und müssen andere Banken, die um die Existenz der Hypo Real besorgt sind - das - vielleicht doch unsolide – Institut ungerührt sterben lassen. In so weit wie die in einem solchen Fall in die Konkursmasse eingehenden Forderungen später nicht realisiert werden können, haben dann die Gläubiger-Banken (A, B und C) schon das Nachsehen. Warum haben sie auch der Investment-Bank auch Geld – und gar in so großen Beträgen wie doch leider meist – geliehen? Solider gewesen wäre es – von den Banken A, B und C -, wenn diese, ohne Rücksicht auf die bei der Hypo Real zu gewinnenden höheren Zinsen, ihr Geld selbst in andere überschaubare, dafür vielleicht weniger erträgliche Kredite gesteckt hätten – und das in so kleinen Lots, daß sie den eventuellen Verlust einer dieser kleineren Anlagen immer mit vorhandenen Rücklagen hätten kompensieren können. Solide wäre es gewesen, wenn die Banken A, B und C immer nur in einer Höhe vergeben hätten, die einem Drittel ihrer Rücklagen entspricht.

 

Falls die „Zuliefererbanken“ nicht so verfahren haben – und die haben nicht so verfahren -, bekommen sie nun ein Problem, wenn Hypo Real ihre Schulden nicht bedienen kann. Dann müssen diese – leichtfertig handelnden, zinsgierigen? – Banken eben mit ihrem – entbehrlichen – Eigenvermögen – vielleicht mit ihren Prachtresidenzen -  in die Bresche springen. -   Und wenn auch dieses Eigenvermögen nicht reicht, um die eigenen Anleger befriedigen zu können ?

 

Um eine solche Lage möglichst zu vermeiden, sollte der Bundesbankpräsident zunächst einmal nicht durch seine Statements Panik erzeugen! Er sollte die Menschen in Ruhe lassen, damit sie ihr Geld, so lange sie es nicht brauchen und sie nicht die Nerven verlieren, auf ihren Konten belassen – so lange, bis ihre Bank ihr Geld von der Hypo Real eventuell doch noch zurückbekommt oder – möglicherweise - durch andere Erfolge hinreichend flüssig geworden ist. Andernfalls müssen auch die A-B-C-Banken ab in den Konkurs. Und deren Einleger, die Sparer ?

 

Die – und nur die ! - beschützt jetzt der Staat, weil der immerhin dafür verantwortlich ist, daß der „Pleitegeier“ so hart zufassen konnte. Er war es, der die Gesetze nicht erlassen hat, die eine solide Bankenpolitik zur Pflicht gemacht hätten.

Und wie hilft der Staat? – Indem er jedem Urgläubiger – ein Urgläubiger ist derjenige (oder dasjenige Unternehmen), der das verliehene Geld nicht selbst auch geliehen hat – gegen eine Zahlungsunfähigkeitsbescheinigung den sonst entstehenden Verlust aus der Staatskasse vergütet. – Die Forderungen der Banken A, B und C gegen die Hypo Real gehen dann auf den Staat über, und dieser kann sehen, ob und in wie weit er sich noch bei der Hypothekenbank erholen kann – und über diese bei den Hypothekenschuldnern – weiß Gott wo. Den Rest zahlt die Solidargemeinschaft Volk, zu dem dann ja auch Menschen gehören, die sonst vielleicht ihr Vermögen verlieren könnten. Wer weiß, was aus Hypo Real wird, wenn man die unterstützt? Am Ende geht – trotz staatlicher Unterstützung - doch die Geier-Bank noch pleite, und der Sparer, das erste und schwächste Glied in der Kette, würde dann entweder alles verlieren oder – wenn der Staat dann die Urgläubiger entschädigt – der Staat hätte zweimal gezahlt.

 

 

Das 500-Milliarden-Euro-Gesetz ist überflüssig

 

a) Es bedeutet eine unnötige Verschwendung von Steuergeldern

b) Es ist konjunkturpolitisch nicht positiv wirksam

c) Es verhindert nicht eine Wiederholung der aktuellen Krise

d) Es ist ungerecht

 

Aufgrund des sogenannten Finanzmarktstabilisierungsgesetzes vom 17.10.08. müssen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Länder gegebenenfalls bis zu 500 Milliarden Euro an deutsche Geschäftsbanken zahlen. - Soweit die entsprechenden Zahlungen aus den Staatshaushalten fließen werden, reduzieren diese die Möglichkeiten von Bund und Ländern, andere sehr viel dringendere Aufgaben zu finanzieren, beträchtlich; nimmt man andererseits Schulden auf, steigt die Gesamtschuldenlast der öffentlichen Kassen am Ende bis nahe 2 Billionen Euro und parallel dazu die laufenden Zinsverpflichtungen. – Dabei hätte man die Problemlösung auch so gut wie umsonst haben können. – Nämlich so:

 

Die Politik bewirkt durch laufende, wiederholte Abgabe einer überzeugenden Verpflichtungserklärung, alle Sparer, die von in Deutschland tätigen Banken ihr verliehenes Geld nicht termingerecht zurückbekommen können, sofort, andauernd und vollständig zu entschädigen, damit derzeit aus Angst gehortetes Geld schnellstens in den Geldkreislauf zurückfließt, den Banken wieder mehr Liquidität gegeben, die Konjunktur belebt, einer bestehenden Rezessionsgefahr begegnet und die derzeitige Massenerwerbslosigkeit prinzipiell reduziert wird. Diese Maßnahme kostet zunächst kein Geld. Die angesprochene Belebung der Konjunktur veranlaßt wiederum die Wirtschaft, bei der Zentralbank vermehrt Kredite aufzunehmen, die dann als neues zusätzliches Geld in den Markt kommen. Ebenso werden Banken dann wieder mehr Neugeld schöpfen. Das gesamte neue Geld hat die gleiche positive Wirkung, wie sie auch die vorerwähnte Garantieerklärung hat.

 

In den Fällen, in denen der Staat von deutschen Banken um ihr Geld gebrachte Sparer entschädigen muß, bezahlt er ausdrücklich nicht aus den Staatshaushalten oder mit seinerseits auf dem Kapitalmarkt aufgenommenem Schuldengeld, sondern aus einem Sonderfonds, den die zentrale Notenbank mit einem unbefristeten und zinslosen Kredit von 100 Milliarden Euro – gegebenenfalls durch spätere Aufstockung mehr - ausstattet. In dem Augenblick, in dem aus diesem Fonds Sparer entschädigt werden, fließt zusätzliches, neu geschöpftes Geld in den Markt. Diese Kaufkraftvermehrung hat die gleiche positive Kettenwirkung wie die vorbeschrieben und kostet weder Steuergelder noch Zinsen.

 

Optimal im Sinne einer durchgreifenden Konjunkturbelebung, einer Verhinderung der derzeit drohenden Rezession sowie im Interesse einer relevanten Bekämpfung der aktuellen Massenerwerbslosigkeit wirkt es, wenn für jeden einkommenssteuerpflichtigen Bürger ein Steuernachlaß in Höhe von zwölf mal 300 Euro gewährt und dieser aus dem vorgestellten Sonderfonds refinanziert wird. Wer keine Steuern zahlt, bekommt das Geld in bar vergütet. Dieser Zufluß an zusätzlicher Kaufkraft belebt die Wirtschaft gewaltig, kostet den Staat nichts und hat im übrigen den bereits beschriebenen Effekt, daß die Wirtschaft aufgrund der starken Konjunkturbelebung ihrerseits zusätzliches Geld bei der zentralen Notenbank schöpft – sowie die Geschäftsbanken mehr Geschäftsbankengeld in Umlauf bringen können.

 

Wenn die Ausrüstung vorgenannten Sonderfonds mit einem Zentralbankkredit an der EZB zu scheitern droht oder verzögert werden kann, stattet die Politik diesen Fonds sofort mit der nämlichen Summe in einer Zweitwährung (Konjunktur-Mark, KM?) aus. Diese Zweitwährung wird zum zusätzlichen gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt und behandelt wie die Hauptwährung Euro. Festgesetzter Wechselkurs zwischen Euro und Zweitwährung = 1:1.

 

Bezüglich der Ausstattung des Sonderfonds mit einem Zentralbankkredit in Euro oder mit einer entsprechenden Summe Zweitgeld muß Folgendes als Grundsatz deutschen politischen Handelns gelten: Deutschland darf sich auf keinen Fall das Recht nehmen lassen, sich, zwecks entscheidend notwendiger Überwindung der derzeitigen Finanzkrise und der Vermeidung einer Rezession und zwecks Überwindung der Massenerwerbslosigkeit, den deutschen Markt mit wesentlich mehr Geld/Kaufkraft auszustatten. Allein diese Maßnahme führt zu dem für Deutschland entscheidenden Ziel. Im Übrigen kann als sicher unterstellt werden, daß bald auch andere Euro-Länder die entsprechende deutsche Politik für sich selbst übernehmen werden. Denn es gibt auch für die keine Alternative. Am Ende wird dann der Euro als Zweitwährung weiterhin einen nützlichen Dienst tun, genau so wie bisher der Dollar in zahlreichen Ländern der Welt als Zweitwährung fungiert.

 

Wer Zweifel an der Funktionstüchtigkeit der deutschen Zweitwährung hat, dem sei gesagt, daß bereits heute in Deutschland und in der übrigen Welt zahllose gut funktionierende regionale Zweitwährungen eingesetzt werden. Diese Modelle beweisen, daß auch eine Gesamt-Zweitwährung für Deutschland erfolgreich funktionieren wird.

 

Der Einwand gegen die vorbeschriebene wesentliche Vergrößerung der umlaufenden Geld-/Kaufkraftmenge, diese verursache eine Inflation, macht Währungsexperten ärgerlich, weil er grundfalsch ist. Alle Währungsexperten wissen, daß wir seit mindestens einem Jahrzehnt in Deutschland eine ausgewachsene Deflation, deshalb Absatzkrise und Massenerwerbslosigkeit haben. Es gibt fortlaufend viel zu wenig Kaufkraft, die Nachfrage nach produzierbaren Waren ausübt; das Verhältnis von möglichem Warenangebot und kaufaktivem Geld ist krank, weshalb der Absatz beschränkt ist, die Produktion gedrosselt gehalten werden muß und erwerbslose Arbeitskräfte nicht eingesetzt werden können. Es ist sicher, daß es in den nächsten zehn Jahren keinesfalls zu einer durch Kaufkraftvermehrung verursachten Inflation kommen kann, weil ein gewaltiges mögliches Güterangebot, nach dem auch Bedarf besteht (beispielsweise auf den Gebieten Energie-, Umwelt- und Bildungspolitik), darauf wartet durch eine vergrößere Kaufkraftmenge abgesetzt zu werden. Also: Hundert Milliarden Euro und mehr zusätzliches neues Geld - dosiert ausgegeben - sind dringend erforderlich und können nie Schaden anrichten.

 

Wenn laut dem beschlossenen Gesetz Haushaltsmittel umgelagert werden sollen zwecks Sanierung von Banken oder auch Entschädigung von Sparern oder wenn dieses Geld auf dem Kapitalmarkt ausgeliehen werden soll, wird durch diese Maßnahmen die Kaufkraftmenge, die für die Vermeidung der Rezession entscheidend ist, tatsächlich nicht relevant vergrößert. Es werden lediglich die Banken saniert, während die Konjunktur weiterhin lahmt und wir schließlich in einer tiefen Rezession zu versinken drohen.

 

Wenn wir Banken, die unverantwortlich und unkontrolliert eine katastrophale Geschäftspolitik betrieben haben, sanieren, verhindern wir in keiner Weise, daß diese und/oder andere Institute in Zukunft so weiter wirtschaften wie bisher. Diese Gefahr wird auch nicht dadurch gebannt, daß sich der Staat zukünftig  ein wenig mehr Mitspracherechte hinsichtlich der Geschäftspolitik der Institute sichert. Es sei darauf hingewiesen, daß es gerade die Staatsbanken waren, die einerseits schon bisher formal unter voller Kontrolle der Politik standen, andererseits aber am meisten verantwortungslose Geschäfte machten und deshalb zuerst in Aufsehen erregende schlimme Krisen gerieten. Was dem hier rezensierten Gesetz fehlt sind glasklare und harte gesetzliche Vorschriften, erlassen auf der Grundlage einer entscheidend reformierten Währungs- und Bankenpolitik.

 

Die Verantwortung für die derzeitige Finanzkrise tragen in erster Linie die Politik und in zweiter Linie die bei den Geschäftsbanken verantwortlichen Manager. Die Verantwortung liegt erstens bei der Politik, weil diese eine Währungs- und damit eine Konjunkturpolitik betrieben hat, die der Krise geradezu Vorschub leistete beziehungsweise sie unausweichlich gemacht hat und weil sie nicht mit zwingenden Gesetzen die Geschäftsbanken daran gehindert hat, geradezu abenteuerlich zu operieren. Die Verantwortung liegt zweitens bei den Bankmanagern, weil diese ihre Narrenfreiheit unverantwortlich genutzt haben. Unter diesen Umständen ist es ungerecht, daß der Bürger als Finanzier der Staatskassen für die Sanierung der Krise aufkommen muß. Der Bürger hat der Politik und dem Bankwesen vertraut und auch vertrauen dürfen. Das Vertrauen ist in allzu vielen Fällen nicht belohnt worden. Jetzt haben ausschließlich die Politik und die Banken für den Schaden einzutreten. Die Währungs- und Bankenpolitik ist vom Staat von Grund auf zu korrigieren. Selbstverschuldet marode gewordene Banken haben die Folgen ihres Handelns alleine zu tragen. An die Stelle einer Bank, die abgewickelt werden muß, können und werden andere und neue treten.


 

 

Exportmeister zu sein –

ist schädlich für Deutschland

 

Der Mensch arbeitet – wenn er sich nicht wirklich karitativ bemüht – immer explizit für sich selbst. Direkt, wenn er Güter produziert, die er selbst benötigt oder sich wünscht. Indirekt arbeitet er auch dann für sich selbst, wenn er Leistungen erstellt, die zwar für andere bestimmt sind, er dies aber letztlich doch nur tut, weil er zu Geld kommen will, um bei den Anderen Güter erwerben zu können, an denen wiederum er interessiert ist. - Und diese Feststellung ist auch auf den Warenexport zu übertragen.

Auf Deutschland bezogen heißt das, daß wir eigentlich nur dann Güter vernünftigerweise exportieren, wenn wir – hier erneut abgesehen von den Fällen, in den wir karitativ wirken wollen - Devisen erwirtschaften möchten, für die wir danach Waren im Devisen-Ausland einkaufen können, Waren, die wir selbst benötigen oder haben möchten. Wir sollten dagegen nicht deswegen exportieren wollen, weil wir im Inland nicht so viel absetzen können, wie wir zu produzieren in der Lage sind. (EU-Ausland ist in diesem Zusammenhang als Währungsinland zu verstehen.) Sinn des Exports sollte nicht der Export an sich sein sondern die Möglichkeit von Import.

Nun ist oder war Deutschland Exportmeister, sogar Export-Weltmeister. Was besagt das beziehungsweise was hat das für Folgen?

Wir exportieren – von allen gefordert, gefördert und begrüßt - außerordentlich viel.

Unsere Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang unverhältnismäßig stark auf die Produktion von Exportgütern ausgerichtet, was zur Folge hat, daß, wenn das Ausland weniger kaufen kann oder mag, die entsprechenden deutschen Unternehmen Absatzschwierigkeiten, jedenfalls Umstellungsschwierigkeiten bekommen.

Wir nehmen außerordentlich viele Devisen ein, was nach sich zieht, daß wir außerordentlich viel mit diesen Devisen importieren (müssen) und deshalb bei uns die Absatzmöglichkeiten für Inlandsprodukte entsprechend eingeschränkt sind. Wenn unsere Wirtschaft insgesamt weniger exportieren würde, könnte sie – insgesamt – mehr Produkte im Inland absetzen – und zwar unbeeinflußt vom Ausland, nur gesteuert durch die Größe der Euro-Kaufkraft im eigenen Land.

Zwischenbemerkung: Hier soll nicht einer ungebührlichen Einschränkung des Imports das Wort geredet werden. Was an Notwendigem oder auch nur Wünschenswertem nur im Devisen-Ausland anzuschaffen ist, was dort billiger oder besser angeboten wird, das sollte durchaus weiterhin importiert werden. Aber wir importieren heute nicht nur derartige Waren. Wir importieren wesentlich auch, weil wir aufgrund unseres – von allen Seiten gestützten - großen Exportvolumens ungesund viel Importe fordernde Devisen hereinholen. Beziehungsweise weil das Ausland, in das wir unsere Exportgüter mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln – einschließlich des der Bestechung – hineinpressen, seinerseits nach Deutschland exportieren muß, der Devisen wegen, die die entsprechenden Länder zur Bezahlung unserer Lieferungen doch benötigen. Umgekehrt ist das Ausland viel weniger, als es vielleicht den Anschein hat, auf unsere Exporte wirklich angewiesen, keinesfalls in einem Umfang, daß wir dort geradezu helfen müssten. Die USA könnten schon auch sparsamere Autos produzieren, die asiatischen Länder solche mit repräsentativem Komfort.

Zu den Folgen des aufgeblähten Außenhandels: Dieser zu große Außenhandel erfordert viel mehr Transport-Infrastruktur, viel mehr Ressourcen (Häfen, Flugplätze, Energie, Treibstoff), schadet viel mehr der Umwelt als ein auf einen kleineren Radius beschränkter bescheidener. Neue Pisten für die Flughäfen in Frankfurt und München, bessere Bedingungen für die Schiffahrt in Hamburg wären bei einem maßvolleren internationalen Handel entbehrlich – auch kostensparend.

Devisenerlöse aus Exporten müssen in der Praxis nicht vollständig und sogleich zur Bezahlung von Importen verwendet werden (durch die Exportfirmen selbst oder durch Importeure, die ihnen die Devisen mehr oder weniger direkt abnehmen), die Exporteure können sie auch bei der Zentralbank gegen Euro eintauschen; und so geschieht es auch tatsächlich und in großem Maße. Die Zentralbank nun gibt diese Devisen in so weit wieder her, wie deutsche Importeure sie mit Euro zurückkaufen oder wie sie diese auf dem internationalen Finanzmarkt gegen Euro absetzt, das heißt verkauft oder verleiht, – den Rest der Devisen hebt sie in ihren Tresoren auf. Die in den Tresoren bewahrten sogenannten Devisenreserven haben allerdings einen absurden Aspekt: In dem Maße, in dem Deutschland mehr Devisen einnimmt, als es ausgibt, hat es mehr Waren ins Ausland, hier: in die Nicht-Euro-Zone, selbst geliefert, als es aus diesem Bereich geliefert bekommen hat (wertmäßig). Das heißt dann, daß der Exportüberschuß von Deutschland dem Euro-Ausland auf Kredit verkauft oder, wenn die Bundesbank die Devisenbestände dauerhaft hält, de facto geschenkt wurde. Das einem dauerhaften Devisen-Überschuß entsprechende Exportvolumen wurde der deutschen Exportwirtschaft dann nicht durch die Käufer in den Importländern sondern durch die Zentralbank, die Deutsche Bundesbank bezahlt. Abenteuerlich ! Und noch etwas: Wenn die Bundesbank Exporteuren Devisen gegen Euro abkauft und die eingenommen Devisen irgendwann wieder verkauft, muß damit gerechnet werden, daß der Wechselkurs der Fremdwährung inzwischen gefallen ist. Dann hat die Bundesbank mehr bezahlt als von ihr eingenommen wurde, das heißt Verlust gemacht. Sie hat das entsprechende Verlustgeschäft dem deutschen Exporteur abgenommen, der vorher ohne Kursrisiko hat verkaufen können. Der hier angesprochene Zentralbankverlust geht sodann in die Bundesbankbilanz ein, mindert den Bundbankgewinn – und das zu Lasten des Bundeshaushalts, dem dieser Gewinn jährlich zukommt, also letztlich zu Lasten des Steuerbürgers. So gesehen zahlt schlußendlich der Steuerzahler in Deutschland einen Teil der Waren, die Deutschland zuvor ins Nicht-Euro-Ausland geliefert hat. Angemessener wäre es, wenn ein Exporteur die von ihm eingenommenen Devisen selbst und zum jeweiligen Tageskurs verkaufen müßte. Dann würde er vorsichtiger verkaufen und sich stattdessen mehr um den Inlandsmarkt kümmern, das heißt: Produkte herstellen, nach denen dort Bedarf besteht. Selbstverständlich müßte er dann gleichzeitig bei der Politik darauf drängen, daß diese für eine ausreichende Versorgung des Inlandsmarktes mit Kaufkraft/Geld sorgt, was leicht möglich ist.

 

 

USA leiden unter Chinas „US-$-Reserven“

 

Lt. Pressemeldungen verwahrt Chinas Nationalbank rund 2,5 Billionen US-$ („Währungsreserven“).

Diesen Sachverhalt kann man - positiv – so sehen: USA haben in China Waren für 2,5 Billionen US-$ gekauft, China dagegen nicht entsprechend aus den USA importiert. Waren also nur China in Richtung USA, praktisch als Geschenk – jedenfalls auf Zeit. Amerika be happy!

Die negative Seite der Medaille: 2,5 Billionen Dollar liegen in China fest, fast so, als wären sie mit einem Schiff untergegangen. Sie fehlen jetzt als Kaufkraft, Zahlungsmittel in den USA, können nicht dort Waren kaufen. Diese Waren wiederum – in der Summe - werden deshalb nicht produziert, entsprechende Arbeitskräfte nicht gebraucht, müssen arbeitslos bleiben. Liefen die in China lagernden US-Dollar dagegen in den USA um, könnten sie dort 2,5 Mal rund 50 (Jahresumlauffrequenz der US-Währung) = 125 Billionen $ Umsatz und Absatz bewirken, Arbeitsplätze schaffen und sichern. Zudem ist es noch schlimmer: Nicht nur China sondern auch andere Länder blockieren US-Dollar - Deutschland beispielsweise. - Zunächst unvorstellbar diese für die USA katastrophale Situation, aber sie ist wahr.

Der Präsident der US-FED Ben Bernanke versucht offenkundig, gegen die Dollar-Dürre anzukämpfen: Er läßt – vernünftigerweise - einen Teil der fehlenden Kaufkraft durch neu emittierte Dollar - als Ersatz für quasi abhanden gekommenes Geld – in den US-Inlandsmarkt einfließen. Wenn auch bedauerlicherweise über die Banken, nicht, was besser wäre, direkt über die privaten Haushalte. Der erste Weg ist ungerecht, es verdienen unverdient die Banken, aber immerhin; der zweite Weg ist gerecht, dabei gleichermaßen bis effizienter wirksam.

Übrigens: Auch Euro liegen überall in der Welt gelähmt herum. Von Bernanke zu lernen, auch in Europa eine progressive Währungspolitik einzuleiten, dagegen sperrte sich bisher besonders der deutsche „Währungshüter“, der inzwischen zurückgetretene Präsident der deutschen Bundesbank Axel Weber. – Und das war und ist schlecht so.

Interessant ist schließlich für die Dollar- und Eurostaaten die Frage, was die gehaltenen hohen Devisenreserven für China bedeuten, wie es zu ihnen kam.

Die Erklärung: Hätte China für seine durch seine Exporte erworbenen Devisen, US-Dollar hauptsächlich, Importe getätigt, hätte man die entsprechenden Einfuhrgüter in China gegen im Land bereits in Umlauf befindliche Inlandswährung verkaufen müssen. Das wäre zwar gegangen. Aber China wollte das nicht. Man meinte wohl, soviel Importwaren nicht zu benötigen, wollte seinen Bedarf weitestgehend selbst decken. – Deshalb tauschte man die Devisen bei der eigenen Notenbank gegen Inlandswährung ein – Achtung: gegen neues, zusätzlich emittiertes chinesisches Geld. Diese zusätzliche Kaufkraft ist es nun in nicht unwesentlichem Maße, die den Konjunkturboom in China während der letzten Jahre ermöglicht und ausgelöst hat. Ein Boom, dem die übrige Welt staunend und ängstlich gegenübersteht. Und dieser Boom ist mitnichten eine Blase, die bald zu explodieren droht. Dieser Boom ist total solide. Er könnte allenfalls dann implodieren, wenn China irgendwann auf den bisher nicht verfolgten Gedanken käme, die heute umlaufende Inlandsgeldmenge wieder zu reduzieren. Wenn man aus – wohl tatsächlich unbegründeter - Angst vor einer Inflation irgendwann eine repressive Geldpolitik einleiten würde, so eine, wie sie im  gelähmten sogenannten Westen derzeit betrieben wird. – Dieser Westen könnte sehr wohl von China lernen. Aber noch buchen westliche Notenbanken die von ihnen ausgegebenen Giralgeldbeträge, die man niemals mehr als dem Markt zurückfordern darf, will man keine Katastrophe verursachen, allen Ernstes in der Bilanz-Aktiva als zinspflichtige Forderung an die Wirtschaft und die gesamte umlaufende Bargeldmenge als Verbindlichkeit auf der Passivseite. Absurd.